Beschreibung: Boletales Röhrlinge und Röhrlingsverwandte

Suillus bovinus Kuh-Röhrling
Suillus bovinus Kuh-Röhrling
Chalciporus piperatus Pfeffer-Röhrling
Chalciporus piperatus Pfeffer-Röhrling

Buchwaldoboletus lignicola Nadelwald-Röhrling
Buchwaldoboletus lignicola Nadelwald-Röhrling

Steckbrief zu:

Buchwaldoboletus lignicola  (Kallenb.) Pilát, (1969) Nadelholz-Röhrling

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Boletus lignicola Kallenb., (1929); 

Gyrodon lignicola (Kallenb.) Heinem.,  (1951);
Phlebopus lignicola (Kallenb.) M.M. Moser, (1955);
Pulveroboletus lignicola (Kallenb.) E.A. Dick & Snell, (1965);
Xerocomus lignicola (Kallenb.) Singer, (1942);

 

Kurzbeschreibung:

Habitus-Habitat: Kleinerer, goldgelber bis 10 cm großer Röhrling mitgoldbraunem, matt-samtigem Hut und gelbgrünlichen Röhren. Bei, und an alten Kiefernstümpfen erscheinend.

Hut: 2-10 cm Ø, jung halbkugelig, dann polsterförmig mit stark eingeschlagenem Rand, später flach gewölbt, goldgelb bis rost-gelbbraun, weder schmierig noch glänzend, Oberfläche bei jüngeren Fruchtkörpern mit samtig-filzigem Belag, dieser fast spinnwebartig abziehbar. Röhren: jung goldgelb, alt grünlichgelb, Poren gleichfarbig, weder eng- noch grobporig, 5-10 mm lang, alt teilweise am Stiel kurz herablaufend, auf Druck schwach blauend. Stiel: 2-8 x 0,5-2,5 cm, zylindrisch verbogen, gelb- bis rostgelb, alt bräunend, fein filzig oder faserig bereift, Spitze zitronengelb, Basis ausspindelnd und mit gelbem Mycelfilz behaftet, Fleisch: im Hut weich, schwammig, weißlich oder blass gelb, im Stiel gelbbräunlich, voll, faserfleischig, im Schnitt vor allem im Hut schwach grünlichblau anlaufend, Verfärbung ist schnell wieder vergänglich. Geruch angenehm aromatisch, Geschmack mild, etwas säuerlich.

Sporenpulver: blass olivgelb.

Ökologie,  Lebensweise:

Die allermeisten Röhrlingsarten leben in einer Symbiose (Mykorrhiza) mit vitalen Baumarten. Nicht der Nadelholz-Röhrling. Er ist ein reiner Saprobiont der überwiegend in der Nähe toter Kiefernstubben, auf, oder an den offen liegenden Wurzeln und Strünken, oder an derbes vergrabenes Astwerk seine Fruchtkörper bildet. Außer an verschiedenen Kiefernarten wurde er seltener auch bei Fichten, Lärchen und Douglasien beobachtet. Unterschiedliche Bodenformationen scheinen ihn nicht zu beeindrucken.

Ein noch nicht geklärtes Phänomen ist die Tatsache, dass die meisten Nadelholz-Röhrlingsfunde in Gesellschaft des Kiefernbraunporlings (Phaeolus schweinitzii) dokumentiert wurden. Ob zwischen Beiden eine Symbiose oder nur eine Affinität zu einander besteht, ist noch nicht ergründet. Allerdings kann der Nadelholz-Röhrling auch ohne den Kiefernbraunporling leben. Eigene Beobachtungen untermauern obige Aussage.

 

Verwechslungen:

Geübte Pilzkenner haben sicher keine Schwierigkeit den Nadelholz-Röhrling von anderen, ähnlichen Röhrlingen zu verwechseln. Für Einsteiger gäbe es schon einige Arten die zu Verwechslungen Anlass geben.

Der Sand-Röhrling Suillus variegatus, Ringloser-Butterpilz, Suillus   collinitus und der Kuh-Röhrling Suillus bovinus sind m. M. nach potentielle Verwechslungsarten.

Der Sand-Röhrling zeigt sich in ocker-, braunolivlich-, oder löwen-bis orangegelblichen Farbtönen. Seine Hutoberfläche ist filzg-feinschuppig strukturiert, und die Röhren oliv- bis ockergelb.

Der Ringloser-Butterpilz Suillus collinitus besitzt eine glatte, feucht sehr schleimig-schmierige Huthaut die sich leicht vom Hutfleisch abziehen lässt. Selbst trocken ist sie noch klebrig. Auf dem Röhrenlager bildet er meistens kleine, klare Guttationströpfchen.

Auch der Kuh-röhrling Suillus bovinus besitzt einen glatten sehr schleimig-schmierigen Hut im Gegensatz zum Nadelholz-Röhrling.

Allen drei Arten fehlt die gold- bis orangegelbe Fruchtkörper- und Röhrenfarbe des Nadelholz-Röhrlings und scheiden als Verwechslungsarten somit aus. Zwei weitere Nadelholz-Röhrlingsarten der Goldporige Röhrling Aureoboletus gentilis und der Schwefelgelbe Holz-Röhrling Buchwaldoboletus hemichrysus sind in ganz Deutschland äußerst selten. 

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Der Speisewert des Nadelholz-Röhrlings ist unbekannt. In populärwissenschaftlicher Literatur  wird er als ungenießbar bezeichnet. Sicher eine gute Benotung für einen sehr seltenen, nicht giftigen Röhrling.

 

Erscheinungszeitraum:

Wie die meisten Röhrlinge findet man auch diesen Nadelwaldbewohner vom Sommer bis zum Spätherbst mit etwas Glück oder Insiderwissen.

 

Verbreitung in Deutschland:

Eine in ganz Deutschland selten bis zerstreut vorkommende Art. 

 

Boletales Röhrlinge und Röhrlingsverwandte

 

Zu den Beschreibungen

Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Iltismutter mit zwei Jungen
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Dompfaff
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Kreuzotter
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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