Erklärungen von Fachbegriffen aus der Pilzwelt

 

Aus Pilzkundliches Lexikon von Ewald Kajan (1988) 

A

allantoid: würstchenförmig gekrümmt.

Alveolen, alveolär: grubenartige Vertiefungen in der Fruchtschicht von Pilzen.

agaricoid: einem Egerling ähnlicher Pilz mit lamelligem Hymenophor.

-ales: vorgeschriebene Wortendung die eine Ordnung bezeichnet, z. B. Agaricales.

Amyloidität: Reaktion bestimmter Pilzteile (Sporen, Hyphen, Asci) auf die Behandlung mit Stärkereagentien (Lugolsche Lösung, Melzer Reagenz) sie färben sich violett, blau oder blaugrau.

Anamorphe: Nebenfruchtform.

Anastomosen: natürliche aderige Querverbindungen oder Verzweigungen zwischen Lamellen, Adern, Leisten oder Hyphen.

Apiculus: leicht vorgezogenes Ende einer Basidiospore an der Ansatzstelle am Sterigma.

apikal: scheitelständig, an der Spitze befindlich.

Apothecium: becher-, kelch-, oder scheibenförmiger Fruchtkörper der Schlauchpilze mit gut ausgebildetem, oft sehr ausgedehntem und frei liegendem, aus Asci und Paraphysen bestehendem Hymenium.

ascohymenial: Fruchtkörper mit „echten“ Peridien, und Asci mit einfachen (unitunikaten) Wänden. Oft kleine bis winzige Perithecien mit stabiler schwarzer Peridie,

Ascohymeniales: = Euascomycetidae, Unterklasse der Schlauchpilze (Ascomycetes).

ascolocular: unechte Fruchtkörper (Pseudothecien) ausbildend mit stromatischen Fruchtkörperwänden und Asci mit zweifachen, (bitunikaten) Wänden.

Ascoloculares: = Loculoascomycetidae, Unterklasse der Schlauchpilze, (Ascomycetes)

Ascomycetes: Schlauchpilze; formenreiche Pilzklasse mit schlauchförmigen Zellen (Asci), in denen Ascosporen zwecks sexueller Vermehrung gebildet werden

ausgebuchtet: Lamellen (Röhren) nahe der Stielspitze aufwärts abgerundet und wieder leicht am Stiel herablaufend.

B

Basidie: Trägerzelle, Sexualzelle; keulenförmiger, ein bis vierzelliger Sporenträger der Basidiomycetes, spezialisierte Mutterzelle, in der die Reifeteilung und anschließende exotope Sporenbildung erfolgt.

Basidiomycetes: Ständerpilze; formenreiche Klasse der Höheren Pilze (Eumycetes), die meist keulenförmige Hymenialendzellen (Basidien) mit stielartigen Auswüchsen (Sterigmen) besitzen, von denen die geschlechtlichen Sporen abgetrennt werden; Geschlechtsorgane fehlen, die Befruchtung vollzieht sich in zwei Phasen: der Somatogamie folgt in der Basidie die Karyogamie.

Biotop: Lebensraum einer Lebensgemeinschaft (Biozönose) mit bestimmten existensermöglichenden Bedingungen für die ihn bewohnenden Organismen.

Bitunikat: zweiwandig, doppelwandig

C

Capillitium: „Haargeflecht“ dickwandige oft dunkler oder heller gefärbte Skeletthyphen die in der Fruchtschicht von Bauch- und Schleimpilzen eingelagert sind.

carbophil: Holzkohle liebend, (bei Pilzen sind die Bewohner von Brandstellen gemeint)

Caulozystide: Zystide (sterile Zelle) an der Stieloberfläche von Hutpilzen.

Cheilozystiden: Zystiden (sterile Zellen, Haarbildung), die sich an Lamellenschneiden oder Poren (Röhrenmündungen bilden.

Clavicipitaceae: meist keulenförmige, weichwandige, farbige stromatische Fruchtkörper, deren winzige Perithecien („der eigentliche, echte Pilz“) im Stroma heranreifen und Asci mit langen, fädigen Sporen ausbilden.

Columella: säulchenförmige, sterile Struktur im Innern von Bauch-, und Schleimpilzen.

Coprinus: Tintling (Gattung der Blätterpilze) 

Coprobia Dung-Becherling (Gattung der Schlauchpilze)

coprophil: mistliebend (speziell auf Mist, Exkrementen oder gedüngten Böden wachsend)

Corticiaceae: Rindenpilzartige (Familie der Nichtblätterpilze)

Cortina: Schleier, Teilhülle; Hutrand und Stiel verbindendes, vergängliches Hyphengespinst, Kennzeichen der Haarschleierlinge (Cortinariaceae).

cyanophil: blaue Farbe liebend; Wände (z. B. von Sporen, Hyphen, Ornamentationen, Plasmateilen) färben sich in Baumwollblau-Milchsäure deutlich blau.

Cyphella: Becherchen, Gattung der Nichtblätterpilze.

cyphelloid: becher- oder röhrchenförmiger Fruchtkörper mit vom Hutscheitel ausgehenden Stiel.

dextrinoid: Zellwände von Sporen, Hyphen oder Zystiden färben sich in Melzer- oder Lugol-Reagenz gelbrot, weinrot, rotbraun oder violettlich; sie behalten diese Farbe auch nach dem Auswaschen.

D

Diaporthales: wie Sordariales! aber Perithecien in Sromata und Asci mit inamyloiden Apicalring und Scheitelwulst.

Dothideomycetidae = Loculoascomycetidae: Unterklasse bei Kernpilzen deren Pilzfamilien und Gattungen ausschließlich „unechte“ Fruchtkörper (Pseudothecien) mit bitunicaten Asci ausbilden

E.

Ektomykorrhiza (ektotrophe Mykorrhiza): häufige Art der Mykorrhiza zwischen Höheren Pilzen und den Wurzeln Höherer Pflanzen, bei der das Pilzmyzel interzellulär und nicht in die Wurzelzellen selbst (intrazellulär) eindringt.

Endoperidie: innere Hülle der Bauchpilze.

Epitheton, Epithet: hinzugefügtes, kennzeichnendes Beiwort; Artname.

Eumycota: echte Pilze.

Exoperidie: die leicht zer- oder abfallende bzw. aufreißende Außenhülle bei Bauchpilzen.

G

Gleba: gekammerte sporenbildende bzw. sporenhaltige Fruchtmasse im Innern von Bauchpilzen.

Gloeozystiden: Zystiden mit dickem, schleimigem Überzug (harzige Substanz z. B. bei den Gattungen Suillus, Baeospora, Lentinellus.

Guttulen: lichtmikroskopisch erkennbare Tröpfchen, z. B. in den Sporen von Pilzen.

H

Helotiales: Ordnung inoperculater Ascomycetes; die Fruchkörper sind Apothecien mit oft lebhaft gefärbtem Hymenium und septiertem Myzel; saprophytische, parasitische, bzw. phytopathogenische Lebensweise, auch lichenisiert.

Heterobasidiomycetes: Untergruppe der Basidiomycetes, bei der die Basidien oft durch Längs- und Quersepten geteilt und dann zwei bis vierzellig sind; weitgehend identisch ist der Begriff Phragmobasidiomycetes; die wissenschaftliche Systematik ist hier noch nicht einheitlich.

Hexenei: die noch geschlossene Jugendform der Fruchtkörper von Rutenpilzen (Phallales).

hygrophan: stark feuchtigkeitsempfindlich, durchscheinend feucht, durchfeuchtet mit dunklerer Färbung.

Hymenium: Fruchthaut, Fruchtschicht, sporenerzeugende Schicht; Gewebeschicht aus fertilen Zellen (Basidien und Asci) meist mit sterilen Strukturen durchsetzt, z. B. Basidiolen, Hyphidien, Paraphysen,Setae, Zystiden.

Hymenophor: Trägerschicht des Hymeniums, Vergrößerung der fertilen Oberfläche in Form von Röhren, Lamellen, Poren, Stacheln oder Leisten die der Erzeugung und Ausbreitung der Sporen dienen.

Hypocreales, inclusive Clavicipitales: Pustelpilze, Ordnung der Schlauchpilze (Ascomyzetes); lebhaft gefärbte Fruchtkörper mit birnen- bis kugelförmigen Perithezien oder keulig-gesielt,; viele Gattungen mit Stromata; häufig auftretende Nebenfruchtformen; teils Saprobionten teils Parasiten an Samenpflanzen.

I

inamyloid: Sporen oder andere Fruchtkörpermerkmale reagieren in Melzers- oder Lugol-Reagenz nicht. (Ohne übliche Blau-, Braun-, oder Rotfärbung).

inkrustiert: mit Kruste; Bezeichnung für Zellwände (z. B. Hyphen, Zystiden) die mit kristallartigen, körnigen, amorphen, kleinen Partikeln bedeckt sind.

K

Kernpilze: formenreiche Gruppe der Schlauchpilze; frühere Sammelbezeichnung für die geschlossenen Fruchtkörper der Pyrenomycetes.

konvex: nach außen gewölbt, erhaben, polsterförmig aufgewölbt.

konzentrisch: rund um die Mitte verlaufend, mit gleichem Mittelpunkt.

korrelieren: in wechselseitiger Beziehung zueinander stehen.

Kutis: Haut; bei Pilzen versteht man darunter die äußere Hyphenschicht.

L

Loculus, (siehe Ascoloculares): im Stroma von Ascomyzeten eingebettete Höhlung, in der sich die Fruchtschicht (ascoloculär) bildet.

M

Mykologie: Wissenschaft von den Pilzen, Pilzkunde.

Mykophage: Pilzesser (Mensch).

Mykorrhiza: „Pilzwurzel“ (Wurzelsymbiose); Symbiose von Pilzen mit den Wurzeln höherer Pflanzen.

Myzel: Gesamtheit der Pilzfäden (Hyphen), die den eigentlichen Pilzorganismus darstellt.

N

Nematoden: Fadenwürmer; werden von einigen tierfangenden Pilzarten mit Hilfe von Fangorganen aktiv erbeutet.

nomen ambiguum: zweifelhafter, zweideutiger, strittiger Name.

nomen confusum: „verworrener Name“; entstanden durch die Vermengung zweier Taxa und daher nicht eindeutig zuzuordnen.

nomen conservandum: jüngeres, aber wissenschaftlich anerkanntes Synonym bzw. Homonym.

nomen dubium: der Name weist auf ein ungenau beschriebenes Taxon hin.

nomen invalidum: („kränklicher“) ungültiger Name; der Name ist nicht gültig (entsprechend den Nomenklaturregeln) veröffentlicht.

Nomenklatur: rechtmäßige Namensgebung nach internationalen Regeln; Teilgebiet der Systematik.

nomen nudum: „nackter Name“; ungültiger wissenschaftlicher Name, weil nicht nach den internationalen Nomenklaturregeln publiziert, z.B. Fehlen der lateinischen Diagnose.

Ö

Ökologie: Lehre von den Beziehungen der Lebewesen zu ihrer Umwelt und untereinander; Lehre vom Gesamthaushalt der Natur.

Ökologische Nische: engbegrenzter Organismenstandort mit charakteristischen Umweltbedingungen.

P

Papille: kleine warzige bis spitze Erhebung in der Hutmitte; 2. kurzes kegelförmiges Haargebilde bzw. Ausstülpung der Oberhautzelle.

Paraphyse: sterile, langgestreckte Zelle mit besonderer Funktion, häufig mit Farbstoffeinlagerung; bei Ascomyceten zwischen den Schläuchen stehend.

Peridie: Fruchtkörperhülle bei Bauch-, und Schleimpilzen.

Peridiole: mit einer eigenen Hülle versehenes, vielzelliges, rundliches Sporenbehälterchen in den Fruchtkörpern der Nestlinge (Nidulariales).

Peristom: kreisförmige Mündungszone um die Öffnung der Endoperidie bei Geastrum.

Perithezium: winziger ovaler oder krugförmiger Fruchtkörper verschiedener Ascomyceten mit im Innern liegendem Hymenium, aus dem die Sporen durch eine meist vorgebildete kanalartige Öffnung (Ostiolum) entlassen werden.

Pezizales: Becherlinge, Ordnung der Schlauchpilze(Ascomyzetes); Fruchtkörper meist ein operculates Apothezium; Lebensweise saprophytisch, überwiegend bodenbewohnend, aber auch auf vielen anderen Substraten vorkommend.

Phänologie: Erscheinungskunde; Lehre vom Auftreten bestimmter Erscheinungen in der Tier- und Pflanzenwelt innerhalb einer bestimmten Zeitspanne.

Phragmobasidie: zwei- oder vierzellige, längs- oder querseptierte Basidie, (Ohrlappenpilze, Gallertpilze, Gallerttränenpilze).

Phytoparasiten: pflanzenbewohnende Parasiten, z. B. Bakterien und Pilze

Plage: (Hilarfleck), deutlich begrenzte Stelle der Sporenwand über dem Apiclus, die bei ornamentierten Sporen glatt oder nur schwach ornamentiert ist.

Plasmodium: vielkernige, nackte, formveränderliche, aktiv bewegliche, durch Zusammenkommen von Myxamöben entstehende Plasmamasse bei Schleimpilzen (Myxomycetes).

Poriales: Löcherpilze, Porenpilze; Ordnung der Ständerpilze (Basidiomycetes) mit unterschiedlich gestalteten Fruchtkörpern.

Porus: 1 vorgebildete Sporenstelle; 2 porenartige Öffnung an der Schlauchspitze inoperculater Ascomyceten; 3 zentrale Öffnung an der Hyphensepte; 4 Teil des Spaltöffnungsapparates.

Primordien, Primordium: Initialknötchen, kleine, kugelige Verflechtungen des Pilzmyzels aus denen die Fruchtkörper (Sporenträger ) entstehen.

Pseudothecium: peritheciumähnlicher, geschlossener Fruchtkörper, der nur einen, oder mehrere Loculi enthält; es stehen nur Pseudoparaphysen zwischen den Asci

Pyrenomycetes, Pyrenomyzeten: Kernpilze; Bez. für perithezienbildende Ascomyzeten von meist kohliger Substanz und dunklem Aussehen (verschiedener Ordnungen angehörend).

R

Rezeptakulum: stielartiger, schwammig-lockerer und sehr streckungsfähiger Fruchtkörperteil der Phallales; (Bauchpilze z. B.) Stinkmorcheln, Hundsruten.

Rhizoide: würzelchenähnliche, der Verankerung und Ernährung dienende, kernlose, kurze Myzel (Hyphen)- anhängsel an der Basis von Fruchtkörpern (Pilze, Flechten).

Rhizomorphen: sterile Myzelstränge mit widerstandsfähigen, verfestigten Außenwänden, z. B. Hallimasch, Echter Hausschwamm.

Rhytisma: Runzelschorf, (Gattung der Schlauchpilze).

Rhythisma acerinum: Ahorn-Runzelschorf; Schlauchpilzart der Phacidiales, verursacht den Runzelschorf des Ahorns.

Rhytismataceae, Rhytismatales: Familie der runzelschorfartigen Gattungen bei Schlauchpilzen, mehrere Familien und zahlreiche Gattungen. Apothecien in-, oder ohne Stromata heranreifend, meist gestreckte Fruchtkörper mit unitunikaten Asci und fädigen Sporen. (Phytoparasiten)

S

Saprobiont: von faulenden Stoffen lebender Organismus.

Saprophyten: Fäulnisbewohnende Pflanzen, Pilze oder Bakterien die tote organische Substanz verzehren.

Schnallen: kurze, bogig verlaufende Hyphenstücke, die zwei Hypenzellen über den Septen miteinander verbinden.

Schwächeparasiten: Parasiten die Organismen befallen, die in ihrer Abwehrkraft bereits geschwächt sind, z. B. Hallimasch.

secotioid: Bez. Für eine in Hut und Stiel gegliederte Zwischenform zwischen agaricoidem und gasteroidem Pilzfruchtkörper, bei welcher der Stiel häufig beinahe völlig reduziert ist (seco=(ab) schneiden, mähen) und der Hut sich kaum einmal öffnet; das faltig-lamellige Hymenophor ist oft nicht mehr erkennbar und durch eine schwammig-poröse Gleba ersetzt (Chamonixia, Montagnea).

sensu: „im Sinne von“; deutet in Autorenzitaten auf eine Interpretation oder Fehlbestimmung hin.

sensu auctorum plur.: im Sinne der meisten Autoren.

sensu lato: im weiten (weiteren) Sinne.

s., l., p., p,.= sensu lato, pro parte: zum Teil, teilweise.

sensu stricto: im engen, (straffen) Sinne.

Septe, Septum: Scheidewand, Querwand bei Zellen, z. B. Hyphen, Basidien, Sporen.

Setae, Seten: dickwandige, braune, dornartig zugespitzte, kaum inkrustierte, sterile Strukturen (Spinulae) im Hymenium oder Context von Hymenochaetaceae.

Sordariales: dunkle, derbe Perithecien, mit unitunicaten Asciwänden und inamyloiden Apicalring, mit Scheitelwulst, Porus und Apicalplatte,

Sordariomycetidae: perithecienbildende Ascomyceten mit hymenialer Fruchtkörperentwicklung (Ascohymenomycetidae), ohne Stroma; mit inoperculaten Asci,

spec.: hinter einem Gattungsnamen gebräuchliche Bez. Für eine nicht genau bekannte Art.

Species: Art; taxonomische Kategorie unterhalb der Gattung.

Sphaeriales: Kugelpilze, Ordnung der Schlauchpilze (Ascomycetes) mit ascohymenialer Entwicklung; hauptsächlich Saprobionten, jedoch auch Parasiten.

Sterigma: finger- oder fadenförmiger Auswuchs der Basidie an der sich die Basidiospore entwickelt.

Stroma, Stromata: Schicht, Lage, Unterlage, Gerüst, Fruchtlager, weiches, bis hartfleischiges oder kohleartiges, dichtes steriles Hyphengewebe, das zahlreiche kleine Fruchtkörper trägt z. B. Perithezien bei Ascomyzeten.

Subiculum, Subikulum: filz- oder spinnwebartiges Hyphengeflecht zwischen Substrat und Hymenium.

Substrat: Nährboden, Unterlage, Grundlage; Material auf dem oder in dem Organismen leben.

Sukzession: Entwicklungsreihe, zeitliche Reihenfolge, z. B. Ablösung von Pflanzengesellschaften oder Organismengemeinschaften von der Erstbesiedlung bis zur Schlussgesellschaft durch natürliche Ursachen oder Kulturmaßnahmen.

sukzessiv: aufeinanderflgend, nach und nach einrückend.

sulcatus = gefurcht, gefurchte Hutoberfläche;

Symbionten: die an einer Symbiose beteiligten Partner.

Symbiose: „Zusammenleben“, Lebensgemeinschaft; nützliche und notwendige Ernährungs- oder Schutzbeziehung (Wirk- und Abhängigkeitsgefüge) meist zweier Organismen-Arten zum Vorteil beider Partner z. B. Flechte = Alge und Pilz; Mykorrhiza = Pilz und Baum.

Synonym: nomenklatorisch ungültiger weiterer Name eines Taxons.

Systematik: Zusammenstellung, Gliederung, Gruppierung; (bot.) systematische Ordnung des Verwandtschaftsgrades auf der Grundlage eines natürlichen Systems.

T

Taxon: genauer umschriebene nomenklatorische Einheit beliebiger Rangstufe.

Taxonomie: Ordnungslehre, Systemlehre, Systemkunde; genaue Einordnung von Lebewesen in ein natürliches wissenschaftliches System zur Unterscheidung und Klassifizierung.

terricol: bodenbewohnend, auf dem Erdboden lebend.

Textur: Gewebe, Geflecht, Gefüge, Bau, Beschaffenheit eines Stoffes

textura angularis: die Textur besteht susvieleckigen (polygonalen) Zellen;

ohne Interzellulärräume

textura globulosa: die Textur bestehtaus kurzen,rundlichen Zellen; mit Interzellularräumen

textura globulosa-angularis: die Textur ist mit rundlichen und vieleckigen Zellen untermischt

textura inflata: Textur ist mitrundlichen und länglichen Zellen vermischt

textura intricata: die Textur besteht aus langen, schmalen Zellen oder verflochtenen (nich parallel orientierten) Hyphen

textura oblita: die Textur besteht aus langgestreckten, englumigen, dickwandigen, festverbundenen, hyphenartigen, parallel verlaufenden Zellen

textura porrecta: die Textur besteht aus langen, weitlumigen, dünnwandigen, locker verbundenen, in etwa parallel verlaufenden Zellen

textura prismatica: die Textur besteht aus kurzen oder langgezogenen, kantigen, rechreckigen und oft reihig angeordneten Zellen

Trama: steriles Grundgeflecht oder Substanz von Pilzfruchtkörpern.

unitunikat: einfach, eingehüllt, einwandig.

V

Varietät: „Mannigfaltigkeit“, Spielart, Abart, Variation einer Stammform; in der biologischen Systematik unterhalb der Art stehend.

Velum: Hülle, die einen jungen hymenialen Fruchtkörper ganz oder zum Teil bedeckt und die nach dessen Entfaltung zerreißt.

vital: lebenskräftig, lebensfähig, lebendig, Leben spendend, Leben erhaltend.

Volva: Stielbasis mit einer Scheide versehen; z. B. bei Knollenblätterpilzen oder Scheidlingen.

X

Xylariales, (Sphaeriales) sensu stricto.: Ordnung der Schlauchpilze, (Ascomycetes) Holzkeulen, Fruchtkörper schwarz pigmentiert, hart, von kohliger Konsistenz; überwiegend Saprophyten, wenige, z. B. Hypoxylon deustum Wundparasiten.

Z

Zyanophil, cyanophil: ist eine Zellwand (Hyphen- oder Sporenwand, auch Sporenornament), die sich in Baumwollblau (Anilinblau) blau bis violett färbt, oft erst nach Stunden oder durch Aufkochen des Präparates.

Zystide, (Cystide) auffällig geformte sterile Zelle des Hymeniums, der Trama, der Stiel- oder Hutoberfläche von Ständerpilzen; mit Stütz-, Speicher- oder Exkretfunktionen; Form und Länge sind oft maßgebend für die Artbestimmung.

Zystidiole: wenig auffällig geformte, dünnwandige, farblose, sterile Zelle, die sich in Größe, und Form nicht sehr von Basidien unterscheidet, jedoch keine Sterigmen oder Sporen trägt.

 

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Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Iltismutter mit zwei Jungen
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Dompfaff
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Kreuzotter
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii