Lamprospora crouanii (Cooke) Seaver, Mycologi 6(1): 8 (1914);
korrekter Name nach Index Fungorum
Syn.: Lamprospora miniata De Not.
Kurzbeschreibung:
Apothecium 1-2,5 mm, gelborangenfarbig bis orangenrot, jung mit weißlichem, fetzig-zackigem schmalem Rand, schalenförmig, alt auch schwach konkav, weichfleischig.
Mikromerkmale:
Asci 180-280 (300) x 15-25 µm, zylindrisch, achtsporig, Sporen uniseriat im Ascus liegend, Ascus in Lugol-, nicht reagierend; Sporen 14-16 (17) µm, kugelig, hyalin, mit einer großen Guttule, ein deutliches areolat-ornamentiertes Netz mit 5-8 (10) Maschen bildend, die Netzleisten können durchaus unterbrochen-punktiert erkennbar sein;
Paraphysen 2-3 µm,gerade, unregelmäßig septiert und mit Karotinoiden angereichert, apical auf 4-8 µm angeschwollen;
Phänologie: Nach zahlreichen dokumentierten Aufs. wurde Lamprospora miniata überwiegend im Herbst bis zum Winteranfang entdeckt und aufgesammelt. (Sept.-Dez.) Aber auch aus dem Frühjahr (Febr.-Mai) sind Aufs. notiert worden.
Vorkommen/Substrate: Lamprospora miniata scheint in seiner Wirtsmooswahl nicht besonders wählerisch zu sein. Die Art wurde an verschiedenen Pioniermoosen parasitierend entdeckt. Augenscheinlich wuchs sie auch auf nacktem Boden zwischen den Wirtsmoosen. Derartige aufgesammelte Funde konnten nach mikroskopischer Überprüfung eindeutig als Feldtäuschung widerlegt werden. Nachgewiesene und dokumentierte Moose die Lamprospora miniata als Wirt dienten, waren: Barbula unguiculata Bryum spec.,Encalypta streptocarpa, Encalypta vulgaris, Didymon spec., Phascum cuspidatum, Pottia bryoides, Pottia intermedia,, Pottia spec., u.a.
Lebensweise: konstant bryoparasitisch;
Verbreitung: Lamprospora miniata ist Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern gut verbreitet und bekannt.
Anmerkungen: Im obigen Text wurde auf das korrekte Epithet Lamprospora crouanii verzichtet, weil in weiten Amateur-Pilzkundlerkreisen das zuvor gültige und bekanntere Epithet Lamprospora miniata vorrangig benutzt wird. Ebenso auf die Bewertung und Anwendung der Var. L. ratibonensis und parvispora.