Beschreibung Boletales Röhrlinge und Röhrlingsverwandte

Gomphidius glutinosus Kuhmaul
Gomphidius glutinosus Kuhmaul
Gomphidius roseus mit Suillus bovinus
Gomphidius roseus mit Suillus bovinus

Gomphidius roseus Rosenroter Schmierling
Gomphidius roseus Rosenroter Schmierling

Steckbrief zu:

Gomphidius roseus (Fr.) Fr., (1938) Rosenroter Schmierling

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Agaricus glutinosus ß roseus Fr.,   (1821)
Gomphus glutinosus var. roseus (Fr.) P. Kumm., (1871)

 

Kurzbeschreibung:

Hut: 2-6 cm Ø, jung polsterförmig, schon früh flach ausgebreitet, rosarot, wundrot, jung auch kirschrot, am Hutrand ausblassend, Hut von einer dicken Schleimschicht überzogen die sich abziehen lässt, selbst bei trockenem Wetter bleibt der Fruchtkörper schmierig, schließlich verformt er sich muldig bis trichterförmig, der Rand erscheint oft wellig verbogen und ist kurz eingerollt. Lamellen: jung von einer weißlichen, watteartigen Teilhülle (Velum partiale) bedeckt, erst weiß, reifend dann rauchgrau bis violettschwarz, weit auseinander stehend, dick, am Stiel tief herablaufend. Schneiden glatt, lamellenfarbig. Stiel: 2-6 x 0,8-1,5 cm, weißlich, voll und fest, abwärts verjüngend, Basis orangebraun. längsfaserig-zottig verklebt, oben mit einer ± dicken, filzhäutigen Ringzone, die aus den Resten der Teilhülle resultiert, ganzer Stiel vor allem jung und frisch dickschleimig überzogen. Fleisch: weißlich, unter der Huthaut rosarot durchgefärbt, weich, im Stiel oben weißlich zur Basis orangebraun, Geruch kaum wahrnehmbar, Geschmack unauffällig, mild.

Sporenpulver: rotbraun.

 

Ökologie, Lebensweis:

In verschiedenen Nadelwaldgesellschaften auf saueren, feuchten Böden die von Gräsern bewachsen sind. Nach eigenen zahlreichen dokumentierten Funden aus verschiedenen Bundesländern konnte der Rosenrote Gelbfuß ausschließlich bei Kiefern festgestellt werden. Diese Beobachtungen werden auch von allen weiteren Gewährsleuten bestätigt. Er bildet eine Lebensgemeinschaft mit der Kiefer (Mykorrhizabildner). Weitere Waldgesellschaften  in denen Funde des Rosenroten Schmierlings dokumentiert wurden waren Fichten-Tannenwälder, Moore, Fichtenforste, Buchenwälder und sogar Eichen-Hainbuchenwälder immer mit eingestreuten Schwarzkiefern denen der Pilz folgt.

Ein Phänomen das immer noch nicht ganz aufgeklärt ist zeigt, dass der Rosenrote Schmierling so gut wie nie ohne den Kuh-Röhrling Suillus bovinus in Erscheinung tritt. Welche Beziehung diese Beiden miteinander unterhalten, konnte bis heute noch nicht eindeutig geklärt werden. Der Kuh-Röhrling kann hingegen in manchen Jahren als Massenpilz auftreten, sogar ganz ohne seinen Intimus den Rosenroten Schmierling, umgekehrt sah man es noch nie. 

Verwechslungen:

Der größte Schmierling ist das Kuhmaul (Gomphidius glutinosus) auch Großer Schmierling genannt. Er ist ein treuer Fichtenbegleiter. Sein sehr schleimiger, graubrauner, alt violettgrauer Hut ähnelt farblich dem Maul einer Kuh. Er kann bis 12 cm groß werden. Seine gelbe Stielbasis sticht auffällig ins Auge. Als Verwechslungsart kommt er nicht infrage. Zwei weitere Familienmitglieder, der Filzige Gelbfuß (Chroogomphus helveticus) und der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus sind mit den Schmierlingen nah verwandt. Sie können nur mikroskopisch mittels diverser chemischer Reagenzien korrekt ihrer Gattung zugeordnet werden. Während der Filzige Gelbfuß einen trockenen, radial faserschuppigen Hut in orangebraunen Farben besitzt, und sich dadurch von allen Familienverwandten unterscheidet, kann der Kupferrote Gelbfuß durchaus mit dem Filzigen Gelbfuß verwechselt werden. Er hat in trockenem Zustand einen glatten, glänzenden Hut der braun- bis kupferrot gefärbt ist. Feucht ist dieser Gelbfuß sehr schmierig. Beide Gelbfüße sind Nadelbaumbegleiter. Der Filzige Gelbfuß ist ein Fichtenbegleiter, der Kupferrote Gelbfuß wächst bei Kiefern. Ein weiterer Schmierling der nur mit Lärchen eine Partnerschaft bildet, ist der Fleckende Schmierling Gomphidius maculatus. Er ist für ungeübte Amateure nur schwer vom Kupferroten Gelbfuß zu unterscheiden.

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Schmierlinge und Gelbfüße sind nicht giftig. Da eine meist dicke Schleimschicht auf den Pilzen beim Putzen vollständig entfernt werden muss, was für Speisepilzsammler etwas mühsam sein kann, verzichten sie auf diese Arten generell. Eine gute Entscheidung zu Gunsten der Pilze, sind doch alle Schmierlinge und Gelbfüße in der aktuellen Roten Liste Deutschlands aufgeführt.

 

Erscheinungszeitraum:

Der Rosenrote Schmierling und seine Verwandten haben nur eine kurze Fruktifikationszeit. Ihre Haupterscheinungszeit ist August bis Oktober. Davor und danach erscheinen sie nur äußerst selten.

 

Verbreitung in Deutschland:

Der Rosenrote Schmierling ist in einigen Bundesländern selten, ansonsten zerstreut verbreitet 

 

Boletales Röhrlinge und Röhrlingsverwandte

 

Zu den Beschreibungen

Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Iltismutter mit zwei Jungen
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Dompfaff
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Kreuzotter
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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