Beschreibung: Epigäische Gasteromycetes Bauchpilze

Lycoperdon pratense Wiesen-Staubbecher
Lycoperdon pratense Wiesen-Staubbecher
Lycoperdon excipuliforme Beutel-Stäubling
Lycoperdon excipuliforme Beutel-Stäubling

Lycoperdon utriforme Hasen-Stäubling
Lycoperdon utriforme Hasen-Stäubling

Steckbrief zu:

Lycoperdon utriforme Bull., (1791) Hasenstäubling,Hasenbovist.

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Bovista utriformis (Bull.) Fr., (1829); Calvatia caelata (Bull.) Morgan, J. (1890); Calvatia utriformis (Bull.) Jaap, (1918); Handkea utriformis (Bull.) Kreisel, (1989); Lycoperdon bovista Pers., (1796); Lycoperdon bovista L., (1753) var. bovista; Lycoperdon caelatum Bull., (1789); Lycoperdon sinclairii Berk., J. (1887); Utraria caelata (Bull.) Quél., (1873); Utraria utriformis (Bull.) Quél., (1873);

 

Kurzbeschreibung:

Fruchtkörper: Formen und Größen können sehr variabel ausfallen. Die Größen variieren zwischen 4-15 (20) cm hoch und bis 15 cm breit, ballon-, kreisel-, oder sackförmig, seltener kugelig, halbkugelig oder birnenförmig, immer mit wenig verjüngender, stielförmiger Basis, (kein echter ausgebildeter Stiel!), die häufigste Form ist als schlapper Ballon mit reduzierter Basis zu beobachten. Außenhaut (Exoperidie) jung weiß, bald grauend, die bleigraue Innenhaut (Endoperidie) verfärbt bei Reife schließlich beige- bis tiefbraun und reißt vom Scheitel her auf. Oberfläche jung mit derben spitzkegeligen Warzen besetzt, beim Reifeprozess schwinden die Warzen und bleiben nur noch an der Basis lange erhalten. Die Oberfläche verändert sich nach dem Verlust der Warzen und reißt kleinfelderig, unregelmäßig mosaikartig ein, um schließlich am Scheitel zu platzen und die zuerst bei unreifen Fruchtkörpern pappig weiße, dann matschig gelbgrünliche, reif schließlich pulverig braune bis olivbraune Sporenmasse  frei legt.

Alte, vorjährige Peridien (Außenhüllen, Torsos) von Hasenbovisten sind Kälte- und Frost tolerant. Sie überdauern den Winter und bieten dem Pilzfotograf nicht selten im Frühjahr ein interessantes Fotomotiv.

Sporenpulver: olivbraun.

 

Ökologie, Lebensweise:

Auf Rasen- und Wiesenflächen vorkommend. Bevorzugte Standorte sind Mager- und Halbtrockenrasen mit sandigen oder lehmig-sandigen Böden. Extensiv bewirtschaftete Weideflächen werden gern vom Hasenbovist besiedelt. Wälder und Waldränder dagegen kaum. Er ist vom Flachland bis in subalpinen Lagen präsent. Saprobiont.

 

Verwechslungsgefahr:

Der Beutelstäubling Lycoperdon excipuliforme kann etwa genau so groß werden wie der Hasenbovist. Er unterscheidet sich durch seinen schlankeren, Glühbirnen ähnlichen Habitus, sein meist deutlich abgesetzter Stielteil ist säulig ausgebildet, und seine feineren Stacheln oder Wärzchen schwinden schnell. Dadurch wird die glatte Außenhülle sichtbar im Gegensatz zum Hasenbovist. Er ist von diesen hier erwähnten Bauchpilzen zweifellos der Häufigste.

Der Riesenbovist (Langermannia gigantea ) wird in der Regel 2-5 Mal größer als die beiden vorigen. Seine gesamte Oberfläche ist von jung bis alt glatt, er besitzt keinen Stiel. Auch seine Lebensräume unterscheiden sich vom Hasenbovist. Ihn kann man nicht selten auf Fettweiden, an Wald- und Wegrändern und in geschlossenen Laubwäldern auf humosen Böden finden.

Ein wesentlich kleinerer, (2-5 cm) groß werdender, dem Hasenbovist ähnlicher Bauchpilz ist der Wiesen-Staubbecher (Lycoperdon pratense). Seine Fruchtkörper erscheinen deutlich kreisel- bis birnenförmig meistens mit abgestutztem Scheitel. Auch er zeigt nach dem Verlust seiner leicht abwischbaren Stacheln eine glatte Oberfläche. Er bevorzugt margere, sandige Böden.

Bei oberflächlichen Feldbestimmungen von Stäublingen (Lycoperdonarten) mangels Artkenntnisse können Verwechslungen mit einigen großfrüchtigen Stäublingen z. B. mit dem Weichen Stäubling (Lycoperdon molle passieren. Dieser ist eher in geschlossenen Wäldern zuhause, offenes Grasland meidet er. Seine Makromerkmale entsprechen die des allerdings viel größeren Beutelstäublings.

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Die hier behandelten Arten sind bis auf den Wiesen-Staubbecher Lycoperdon pratense essbar. (Speisewert unbekannt!) Allerdings sollten die Fruchtkörper bei den essbaren Bauchpilzen jung, und das Fruchtfleisch (Gleba, sporenbildendes Gewebe) muß noch weiß und schnittfest sein. Verfärbende und pappige Fruchtkörper werden ungenießbar und giftig. Wegen der in den letzten Jahren stark zurück gehenden Populationen sollte der Hasenstäubling zu Speisezwecken geschont werden.

 

 

Erscheinungszeitraum:

Vom Fruhjahr bis zum Spätherbst fruktifizierend. 

 

Verbreitung in Deutschland:

Der Hasenstäubling ist in ganz Deutschland zerstreut verbreitet. Durch die knapper werdenden extensiv genutzten Standorte gehen auch die Vorkommen des Hasenstäublings in den letzten Jahren naturgemäß zurück. Daher wird er in der R.L. D. (1996) mit 3 = gefährdet eingestuft

 

Beschreibung: Epigäische Gasteromycetes Bauchpilze

 

Zu den Beschreibungen

 

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