Beschreibung: Epigäische Gasteromycetes Bauchpilze

Sphaerobolus stellatus Kugelschneller
Sphaerobolus stellatus Kugelschneller
Crucibulum laeve Gemeiner Tigelteuerling
Crucibulum laeve Gemeiner Tigelteuerling

Mycocalia denudata Zwerg-Nestling
Mycocalia denudata Zwerg-Nestling

Steckbrief zu:

Mycocalia denudata (Fr. & Nordholm) J.T. Palmer, (1961) Zwergnestling

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Granularia denudata (Fr. & Nordholm) Kuntze, (1891);
Mycocalia fusispora (Massee) J.T. Palmer, (1961);
Nidularia denudata Fr., in Fries & Nordholm, (1817);
Nidularia fusispora Massee, Bull. Misc. Inf., (1898);
 

Kurzbeschreibung:

Fruchtkörper: 0,3-1,5 mm Ø, kugelig bis unförmig rundlich-verbeult, oder breitoval, wie winzige Wattekügelchen erscheinend, (Lupe!) Peridie fein weißfilzig, später grau-gelblich, dünn, aus locker verwebten, verzweigten und septierten Hyphen mit Schnallen bestehend, Peridie reifend ausdünnend, schließlich aufplatzend und ca. 30-50 rotbraune linsenförmige Peridiolen die in einer Gallertmasse eingebettet sind, freilegend. Peridiolen 150-350 µm, zweischichtig, äußere Schicht (Hülle) creme-gelblich und sehr zerbrechlich, innere Schicht (Hülle) rotbraun, ausdauernd, trockene Peridiolen schrumpfen schalenförmig ein, ohne Nabelschnur.

Mikromerkmale: Sporen in den Peridiolen 6,5-9 x 5-7 µm, subglobos bis eiförmig, glatt, hyalin, Basidien 9-15 x 7-11 µm, verschieden gestaltet, kugelig, birnenförmig, oval, elliptisch.

  

Ökologie, Lebensweise:

Auf faulenden Pflanzenresten, Gräsern, Binsen, Schilf, verschiedenen stark vermorschten Laub- und Nadelhölzern, auch auf Kaninchen-, und Schafmist berichtet. Der Zwergnestling bevorzugt feuchte Standorte, und sauere Böden. Er ist ein reiner Saprobiont. Fruchtkörper einzeln, gesellig oder zu mehreren zusammen gebacken am Substrat wachsend.

 

Verwechslungsgefahr:

Allein durch seine winzigen Fruchtkörper und den rotbraunen Peridiolen kann der Zwergnestling kaum mit anderen Nestlingen verwechselt werden. Außerdem werden die kleinsten hier abgebildeten Arten 10 bis 15 mal größer als der Zwergnestling. Trotzdem möchte Verf. einige Arten aus der gleichen Familie Nestlinge Nidulariaceae vorstellen. Alle hier vorgestellten Arten sind Saprobionten.

Der nächst größere Nestling ist der Vollgestopfte Nestling Nidularia deformis. Seine cremebräunlichen Fruchtkörper werden 1-2 cm groß. Die Peridiolen sind mit 1-2 mm so groß, wie beim Zwergnestling der gesamte Fruchtkörper. Dazu weichen sie durch ihre gelbbraune Färbung ab. Der Vollgestopfte Nestling besiedelt totes Laub- und Nadelholz, gerne an sonnigen Plätzen.

Den Gemeinen Tiegelteuerling Crucibulum laeve erkennt man im Feld an seine tonnen- oder tiegelförmige Fruchtkörper die, wenn sie noch geschlossen sind, gelbbräunlich erscheinen. Seine Peridiolen sind zunächst cremefarbig, später gelb bis bräunlich. Mit der finden.

Der Topfteuerling Cyathus olla, besitzt eine graue Peridie und ebensolche Peridiolen. Typisch ist sein verkehrt kegeliges Wachstum. Außer morsche Holzreste von Laub- und Nadelbäumen werden von ihm Rindenschredder, faulende Gräser und Kräuter befallen. 

Der häufigste Nestling heißt Gestreifter Teuerling, Cyathus striatus. Er ist außen vollkommen dicht braunstriegelig behaart und innen längs gefurcht. Auch er befällt zahlreiche tote Laub- und Nadelhölzer.

Eine weitere, den Nestlingen ähnliche Art ist der Kugelschneller, auch Kugelwerfer genannt, Sphaerobolus stellatus aus der Familie Sphaerobolaceae. Mit seinen 1-2 mm großen Fruchtkörpern kommt er dem Zwergnestling am nächsten. Durch eine einzige gelbbraune Peridiole die er ausbildet und bei Reife „ins All“ abschießt, kann man ihn leicht vom Zwergnestling und den übrigen Nestlingen unterscheiden. Nach dem Abschuss bleibt eine graue, kugelige Blase zurück, die nicht selten von Anfängern fälschlicherweise als Peridiole angesehen wird. An vielen Laub- und Nadelhölzern, Rindenmulch, Laubholzschredder, und an derben faulenden Sträuchern und Kräutern kann der gezielt suchende Pilzfreund diesen interessanten Bauchpilz beobachten. Substratwahl hat er keine Schwierigkeiten, denn er ist an allen Laub- und Nadelhölzern zu 

                                                                                                                                                      Erscheinungszeitraum:

Die Phänologie des Zwergnestlings ist nicht umfassend bekannt. Verf. sind nur zwei Aufsammlungen bekannt. Eine Kollektion wurde von J. T. PALMER MTB 5526/1, Bischofsheim an der Rhön, 17. 05. 2002 aufgesammelt, die zweite von F. KASPAREK MTB 4208/2 Wulfen, Emmelkämper Mark, 1. 11. 2004, was eine Erscheinungszeit vom Frühjahr bis zum Spätherbst bedeutet.

 

Verbreitung in Deutschland:

Nach G.J. KRIEGLSTEINER (1991) sind im Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) der Nichtblätterpilze lediglich sieben ! Fundpunkte für Mycocalia denudata angegeben. Sicher sind danach einige Funde hinzu gekommen. Trotzdem darf der Zwergnestling in ganz Deutschland als äußerst selten eingestuft werden. Der Raritätsstatus von 1996 in der RL.- D. hat auch heute noch Berechtigung. 

 

Beschreibung: Epigäische Gasteromycetes Bauchpilze

 

Zu den Beschreibungen

 

Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Dompfaff
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Kreuzotter
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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