Neottiella albocincta (Berk. & M.A. Curtis) Sacc.
Atrichum-Moosling
Kurzbeschreibung: Apothecien 1,5-5 mm Ø, becher- bis tellerförmig, im Substrat konisch bis stielförmig verjüngend, ± orangenfarbig, Apothecienrand deutlich weißfilzig-zottig besetzt, Außenseite ebenfalls fein weißhaarig bis filzig belegt,
Mikromerkmale: Asci ca. 200-380 x 15-18 µm, operculat, dickwandig, IKI-, in Lugol nicht reagierend, achtsporig, Sporen schräg uniseriat liegend angeordnet;
Sporen: (17) 19-23 (24) x (11) 12-14 µm, breit elliptisch, hyalin, meistens mit einer, seltener mit zwei großen Guttulen die bei Reife schwinden, jung glatt und noch ohne Ornamentationen, reif unregelmäßig netzig reticuliert, dazu können die Sporen zusätzlich unregelmäßig warzig-netzg verbunden erscheinen;
Paraphysen: 2-3 µm breit, gerade und kaum die Asci überragend, apical schwach 1-2 µm erweitert, mit orangefarbener Grana angereichert, kaum septiert;
Apothecien-Randhaare: reichlich vorhanden, in verschiedenen Längen, z. B. 40-180 x 2,5-5 (20) µm, mehrmals septiert, zur Basis hin und wieder ampullenartig angeschwollen, zur Spitze verjüngend, abgerundet oder fast spitz auslaufend, hyalin;
Vorkommen: Neottiella albocincta bevorzugt offensichtlich bodengestörte Biotope wie Friedhöfe, Halden, Landschaftparks, oder ähnliche offene Geländetypen mit mager-sandigen Böden. Maßgeblich ist die Art nach Lit.-angaben stets mit dem Moos Atrichum (hier undulatum) vergesellschaftet;
Phänologie: vom Frühjahr bis zum Spätherbst;
Lebensweise: Moosparasit;
Verbreitung: allgemein selten, in Deutschland in verschiedenen Bundesländern vereinzelt nachgewiesen;
Verwechslungen: können mit Mooslingen aus verschiedenen Gattungen wie z. B. Lamprospora, Neottiella, Octospora u. a. schnell passieren. Daher sollten grundsätzlich Mooslingsfunde mikroskopisch bestimmt werden.
Andererseits sind Fehlbestimmungen vorprogrammiert.