Beschreibung. Agaricales Blätterpilze Hellsporer

Amanita regalis Brauner Fliegenpilz
Amanita regalis Brauner Fliegenpilz
Amanita crocea Orangegelber Streifling
Amanita crocea Orangegelber Streifling

Amanita muscaria Roter Fliegenpilz
Amanita muscaria Roter Fliegenpilz

Steckbrief zu:

Amanita muscaria (L.) Lam., (1783) var. muscaria Roter Fliegenpilz

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Agaricus imperialis Batsch, (1783); Agaricus muscarius L., (1753);
Agaricus nobilis Bolton, (1788); Agaricus pseudoaurantiacus Bull., (1812);
Agaricus puellus Batsch, (1786); Amanita circinnata Gray, (1821);
Amanita muscaria ß minor Gray, (1821); Amanita muscaria ? puella (Batsch) Pers., (1801); Amanitaria muscaria (L.) E.-J. Gilbert, (1941);

 

Kurzbeschreibung:

Hut 8-15 (20) cm Ø, jung fast kugelig und mit einer schuppig-schorfigen, cremeweißen, Gesamthülle ummantelt die beim Strecken des Hutes grob flockig aufreißt und später als warzige bis kegelförmige weißgelbliche Schuppen den Hut zieren. Die Schuppen lassen sich leicht von der roten oder orangeroten Grundfarbe des Hutes abwischen. Bei Regenwetter können die Schuppen total abwaschen und dann im Feld durchaus eine andere Art vermuten lassen. (Rote Täublinge z. B.), Huthaut feucht glänzend, Hutrand gerade, oft mit fetzigen Resten des Velums behangen.

Lamellen bis im Alter weiß, dünn, sehr gedrängt stehend, frei, den Stiel nicht erreichend, Schneiden gerade, gleichfarbig.

Stiel 6-20 x 1,5-4 cm, zylindrisch, zur Spitze leicht verjüngt, zur Basis zwiebelförmig bis knollig und mit mehreren weißgelben, grob warzigen Gürteln umgeben, bei jungen Fruchtkörpern ist gelegentlich eine schmale, rudimentäre Scheide vorhanden, leicht brechend, meistens hohl, Oberfläche weiß, unregelmäßig längsfaserig oder im unteren Drittel gerne natternförmig bekleidet, im oberen Drittel stets mit einem weißen, hängenden, lappigen Ring ausgestattet der aus der Teilhülle (Velum partiale) resultiert. Optimal entwickelt zeigt sich der Ring am Rand gelbflockig, zahnradartig gerandet.

Fleisch weiß, unter der Huthaut gelb, im Hut dünn, im Stiel erst voll, später schwammig. Geruch uncharakteristisch. Geschmack angenehm, mild.

Sporenpulver weiß.

 

Ökologie, Lebensweise:

Der Rote Fliegenpilz kommt in reinen Laubwäldern wie in Nadelwaldgesellschaften vor. Auch in Parkanlagen, Heiden oder Gärten, auf alten Friedhöfen, auf Wiesen, Halden, an Moorrändern, Waldwegen, -rändern und -lichtungen und ähnlichen Biotopen kann man den Roten Fliegenpilz auf den verschiedensten Bodenformationen antreffen. Er ist ein wertvoller Mykorrhizabildner der mit Birken und Fichten die häufigsten Lebensgemeinschaften eingeht. Ebenso kann er mit Buchen, Eichen, Tannen, Kiefern oder seltener auch mit weiteren Laub- und Nadelbäumen in einer Symbiose leben.


Verwechslungsgefahr:

In seiner typischen Erscheinungsform ist der Rote Fliegenpilz an seinem orange- bis scharlachroten Hut mit zahlreichen konzentrisch angeordneten weißen Velumflöckchen wohl allen Naturfreunden bestens bekannt. Es gibt jedoch zwei Erscheinungsformen in denen dieser auffällige Pilz nicht nur von ungeübten Pilzsammlern verwechselt werden kann.

Bei längerem Regen können die leicht abwischbaren Velumschüppchen völlig abgewaschen sein. In dem Zustand kann der Rote Fliegenpilz z. B. mit dem Orangegelben Scheidenstreifling, Amanita crocea oder mit dem Kaiserling Amanita caeserea verwechselt werden. Beide Arten besitzen eine gut entwickelte auffällige Scheide, die der Rote Fliegenpilz nicht nachweisen kann. Der Orangegelbe Scheidenstreifling hat dazu keinen Stielring, weil er, wie alle Scheidenstreiflinge keine Teilhülle besitzt aus der sich der Stielring bei Wulstlingen entwickelt. Sein Hutrand ist deutlich gerieft. Nur in ± rotbraunen Farben abweichend erscheint der Rotbraune Scheidenstreifling Amanita fulva. Scheidenstreiflinge werden in neueren Pilzbüchern oder Abbildungsverzeichnissen heute meistens nur noch als Streiflinge bezeichnet. Der Kaiserling besitzt goldgelbe Lamellen und hat eine hängende breite Manschette ohne gelbschuppigen Rand. Seine Stielbasis besitzt keine gegürtelten Zonen im Gegensatz zu deutlichen Gürtelzonen und weißen Lamellen beim Roten Fliegenpilz. Beide Arten sind essbar und könnten allenfalls den Finder verunsichern. Auch rote Täublinge können mit dem Roten Fliegenpilz verwechselt werden. Sie sind jedoch immer ringlos und haben sehr sprödes, glatt brechendes Fleisch und splitternde Lamellen. (Fingerprobe) Junge, noch vollkommen geschlossene Fruchtkörper vom Perlpilz Amanita rubescens, Pantherpilz Amanita pantherina, Roter Fliegenpilz und andere Wulstlinge sind in der Regel mit einer umfassenden schorfig- kleiigen weißen Hülle dem Velum universale umgeben. In diesem Zustand sind sie kaum voneinander zu unterscheiden. Doch hier gibt es ein gutes Merkmal den Roten Fliegenpilz in seinem Primordialstadium zu erkennen. Pilzsammler die sich nicht sicher sind, machen einen Längsschnitt durch die verdächtigen Fruchtkörper. Der Rote- und der Braune Fliegenpilz zeigt zwischen der Huthaut und dem weißen Fleisch eine feine gelborangene Linie die bei anderen Wulstlingen nicht vorhanden ist.

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Der Rote Fliegenpilz ist kein lebensgefährlicher Giftpilz. Fälschlicherweise wird er von vielen „sogenannten Pilzkennern“ dafür gehalten. Unterschätzen darf man ihn jedoch nicht, da er eine Reihe symtomatischer Vergiftungssyndrome erzeugen kann. Unter anderen Benommenheit, Mattigkeit, Rauschzustand, Unruhe, Angstgefühl, Haluzinationen, Verlust des Persöhnlichkeits- und Zeitgefühls, Depression, Euphorie, Muskelkrämpfe, Delirium, Lähmungen, Atemstillstand, Kreislaufstillstand u. a.. (Auszug aus Differentialdiagnose der Pilzvergiftungen (1980) von R. Flammer. Todesfälle durch ihn gab e m. W. allerdings noch nicht. Der Braune Fliegenpilz und der Pantherpilz ist ebenso einzustufen.


Erscheinungszeitraum:

Der Rote Fliegenpilz ist ein ausgesprochener Sommer- bis Spätherbstpilz. Hauptsächlich von Juni bis November schmückt dieser auffällige Schönling die unterschiedlichsten Wald- und Flurbiotope und lässt das Herz eines Naturfreundes höher schlagen.

 

Verbreitung in Deutschland:

Es gibt wohl kaum eine Region in Deutschland in der der Rote Fliegenpilz nicht vorkommt. Es sei denn man befindet sich in einer baum- und strauchlosen Öd- oder Ackerlandschaft.

 

Agaricales Blätterpilze Hellsporer 

 

Zu den Beschreibungen

Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Iltismutter mit zwei Jungen
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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