Steckbrief zu:
Amanita rubescens Pers., (1797) var. rubescens Perlpilz
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus rubescens (Pers.) Fr., (1821); Agaricus rubescens (Pers.) Fr., (1821) var. rubescens; Amanita rubescens var. alba Coker, (1917);
Amplariella rubescens (Pers.) E.-J. Gilbert, (1941); Limacium rubescens (Pers.) J. Schröt., (1889);
Kurzbeschreibung:
Habitus: Großer, rötlichbrauner Wulstling mit schorfigen, abwischbaren Hüllresten auf dem Hut und keuligem, beringtem Stiel.
Hut: 4-15 cm Ø, jung halbkugelig-eiförmig, vollkommen von einer rosaweißlichen Hüllschicht ummantelt die aus einer Gesamthülle resultiert und beim Strecken des Fruchtkörpers aufreißt, dann
als ± grobschuppiger, abwischbarer Belag den Hut ziert. Später gewölbt, schließlich flach aufgeschirmt, rosa-, rot-, grau-, oder gelbbraun, Huthaut abziehbar, Hutrand scharf und gerade.
Lamellen: jung weiß, reifend fleischrot fleckend oder ganz nachrötend, eng und breit, freistehend, Schneiden glatt.
Stiel: 6-12 x 1- 3 cm, zur Spitze verjüngend, Basis knollig verdick, gelegentlich wulstig-gegürtelt, hohl, oben weißlich, zur Basis rosa- bis rotbraun, fein faserig-schuppig behangen,
Stielring hängend, nach oben abziehbar, unterseits glatt, von oben fein gerieft,
Fleisch: im Hut weißlich, dünn, elastisch, unter der Huthaut rosabraun, im Stiel ähnlich, faserig, Fleisch von Hut und Stiel ist heterogen, (unterschiedlich in der Konsistenz), der Stiel
lässt sich von der Hutanwachsstelle glatt abbrechen! an Fraßstellen und alten Verletzungen verfärbt sich das Fleisch rotbraun. Geruch unbedeutend, Geschmack mild, etwas ratzend.
Sporenpulver: weißlich
Ökologie, Lebensweise:
In Laub-, Nadel- und Mischwäldern, Parks, Friedhöfen u. ä. Biotopen, auf frischen, neutralen bis sauren Böden auf fester, nackter Erde, wie in dicken Nadelhumuspolstern. Mit alten Fichten und Buchen bildet der Perlpilz besonders gerne Partnerschaften (Mykorrhizabildner). Er wächst meistens einzeln, aber gesellig, selten büschelig.
Verwechslungsgefahr:
Es gibt eine ganze Reihe von Wulstlingen die zu Verwechslungen mit dem Perlpilz Anlass geben. Sie alle sollten peinlichst genau nach ihren artprägenden Makro- und Mikromerkmalen bestimmt werden um unliebsame Überraschungen nach einer Pilzmahlzeit zu vermeiden. Stellvertretend seien hier zwei Verwechslungsarten genannt.
Eine Verwechslung mit dem Grauen Wulstling (Amanita excelsa) wäre für Speisepilzsammler harmlos. Sein Habitus ist ein Abbild vom Perlpilz. Unterschiedlich ist lediglich die graue Hutfarbe ohne eine Spur von rosa- oder rotbraunen Farben oder Flecken, und sein Geruch und Geschmack erinnert an Rettich oder Rüben. Als Speisepilz kann er dem Perlpilz nicht das Wasser reichen.
Nicht folgenlos bliebe hingegen eine Verwechslung mit dem giftigen Pantherpilz (Amanita pantherina). Er ist an den braunen Hutfarben ohne Rotverfärbungen, den weißen, ± eckigen und konzentrisch angeordneten Hüllresten auf dem Hut, und dem meistens gerieften Hutrand zu erkennen. Sein weißer Stiel, der einen ungerieften Ring trägt und in einer abgesetzt, wulstigen Stielbasis wie eingepresst sitzt, ist ein weiteres typisches Merkmal das ihn prägt.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Der Perlpilz ist ein guter Speisepilz. Die leicht abziehbare Huthaut ist zu entfernen, da sie ein diverses Krötengift enthält. Anscheinend wissen die Maden auch um die Qualität dieser schmackhaften Pilzart, denn sie sind fast immer eher da als der Sammler.
Erscheinungszeitraum:
ist der Sommer und Herbst.
Verbreitung in Deutschland:
Der Perlpilz ist mit Abstand der häufigste und verbreitetste Wulstling in allen Bundesländern.
Agaricales Blätterpilze Hellsporer