Beschreibungen: Polyporales, Porlinge und Porlingsverwandte

Meripilus giganteus Gemeiner Riesenporling
Meripilus giganteus Gemeiner Riesenporling
Bjerkandera fumosa Graugelber Rauchporling
Bjerkandera fumosa Graugelber Rauchporling

Abortiporus biennis Rötender Saftporling
Abortiporus biennis Rötender Saftporling

Steckbrief zu:

Abortiporus biennis (Bull.) Singer, (1944) Rötender Saftporling

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Es gibt zu dieser Art über 60! Synonyme die in bisher 23! Gattungen untergebracht wurden,  hier aus Platzgründen jedoch nicht aufgeführt werden. 

 

Kurzbeschreibung:

Fruchtkörper in vielgestaltigen Formen erscheinend; jung gelegentlich weiße, poroide Knollen von 3 bis 10 cm Ø bildend, die auf Druck oder bei Verletzung wundrot oder rotbraun flecken, und frisch mit gelblichen bis blutroten Ausscheidungströpfen besetzt sind, Poren weich, unregelmäßig wabenförmig, bis labyrinthartig. Dieses Anfangs-Entwicklungsstadium hat schon so manchen Pilzkundler bei der Namenssuche im Feld ratlos gemacht oder auf eine falsche Fährte gelockt. Ein Schnitt durch einen knolligen Fruchtkörper zeigt kleine bis größere Hohlräume, die an den Innenwänden mit großen Mengen Chlamydosporen besetzt sind, was wiederum nur mikroskopisch festgestellt werden kann. Die Hohlräume deuten jedoch auf die Art: Rötender Saftwirrling Ausgewachsene Fruchtkörper können 10-30 cm Ø erreichen. Bekannte Entwicklungsformen erscheinen als mehrschichtige Fächer, Konsolen, Kreisel, trichterförmige Teller, oder Hüte, die sich zur Basis strunk- bis stielartig verjüngen, und immer an holzigem Substrat angewachsen sind. Junge Fruchtkörper erscheinen creme-, beige- oder rosafarbig, ausgewachsene dagegen meistens rotbraun. Hutoberfläche uneben, matt, feinfilzig, Hutränder meistens wellig, lappig ausgedünnt, oft tief gekerbt; Das Hymenophor besteht aus unregelmäßigen ocker-weißlichen Poren, die im Alter röten, und zur Stielbasis in länglich zerschlitzten Röhren auslaufen können. Der Pilz kann mühelos Äste oder Grünpflanzen umwachsen letztere aber nicht abtötet. Nicht selten sind Baumwurzeln oder Astwerk unter Rasenflächen oder nackter Erde vergraben an denen der Rötende Saftwirrling fruktifiziert, sie täuschen so ein terrestrisches Wachstum vor. Fleisch der Oberseite schwammig-weich, innen hart-faserig-zäh, Geruch unspezifisch porlingsartig, Geschmack nicht überprüft, nach Literatur mild.

Sporenpulver: creme-gelblich.          

 

Ökologie, Lebensweise:

In Auenwäldern, Parkanlagen, auf Waldlichtungen, an geschützten Stellen von Bach, Teich-, und Flussufern, auf Friedhöfen, an Wald- und Wegrändern, in Gärten. Auf grasigen oder nackten kultivierten Flächen besiedelt er Totholz verschiedener Laubbäume an deren Stümpfe oder vergrabenen Wurzeln. Der Rötende Saftwirrling ist ein Wärme liebender Saprobiont.

 

Verwechslungen:

Betreffend seiner vielgestaltigen Formen, kann der Rötende Saftwirrling leicht „Verwirrung“ stiften. Durch die in allen Wachstumsstadien irgendwo rötenden Fruchtkörper sollte der Rötende Saftporling eigentlich leichter erkannt werden und Verwechslungen seltener vorkommen.

Eine gewisse Ähnlichkeit zeigt der Riesenporlig Meripilus giganteus; durch seine ähnlichen Fruchtkörper im Jugendzustand und Habitatansprüche. Er bildet in seinem Anfangsstadium auch unförmige Knollen, die feinporig sind, jedoch nicht röten. Reife Fruchtkörper wachsen meist fächer- bis rosettenförmig in beigebraunen bis rötlichbraunen Farben, die Oberfläche ist mehrfach breit radial gezont, die Porenaufsicht creme- ockerlich, Poren ungleichmäßig rundlich, sie verfärben sich auf Druck oder bei Berührung schwarzbraun bis schwarz. Die Fruchtkörper können 0,5-1 m Ø erreichen. Der Geruch überständiger Fruchtkörper erinnert an Schweinestall.

Der weniger bekannte und seltenere Graugelbe Rauchporling, Bjerkandera fumosa, kann ähnliche Fruchtkörper bilden wie der Rötende Saftwirrling. Er entwickelt meistens dickere, rundlich verwachsene Konsolen oder Fächer die creme-, blass ocker- oder beigebraun ausfallen. Sein Hymenium ist feinporig, creme-weiß und verfärbt auf Druck weder rötlich noch braunschwarz, wenn überhaupt, dann blassbraun oder gar nicht. Auch dieser Porling beansprucht ähnliche Substrat- und Habitatbedingungen wie der Rötende Saftwirrling.

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Porlinge sind nicht giftig. Nur wenige aber sind essbar. Die meisten sind wegen ihres harten oder zähen Fleisches ungenießbar. Der Riesenporling macht im Babyzustand eine Ausnahme. Verschiedene Mykopagen berichteten nach dem Verzehr des Riesenporlings von durchaus schmackhaften Gerichten. Diese Wertung möchte Verf. unkommentiert lassen

 

Erscheinungszeitraum:

Die Haupterscheinungszeit ist der Sommer und Herbst. Selten werden im Frühjahr oder Winter Kollektionen entdeckt. Meistens dann, wenn es für diese Jahreszeiten zu warm ist.

 

Verbreitung in Deutschland:

Der Rötende Saftwirrling ist in ganz Deutschland zerstreut bis selten verbreitet. In Bayern fehlt er gebietsweise, montane Lagen meidet er. 

 

Zu Polyporales, Porlinge und Porlingsverwandte

 

Zu den Beschreibungen

 

Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Iltismutter mit zwei Jungen
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Dompfaff
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Kreuzotter
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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