Steckbrief zu:
Bolbitius titubans (Bull.) Fr., (1838) Gold-Mistpilz
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus boltonii Pers., (1801); Agaricus equestris Bolton, (1788); Agaricus flavidus Bolton, (1792); Agaricus fragilis L., (1753); Agaricus titubans Bull., (1789); Agaricus vitellinus Pers., (1801); Bolbitius boltonii (Pers.) Fr., (1838); Bolbitius flavidus Massee, (1893); Bolbitius fragilis (L.) Fr., (1838);
Bolbitius titubans var. vitellinus (Pers.) Courtec., (2008); Bolbitius vitellinus (Pers.) Fr., (1838); Bolbitius vitellinus subsp. titubans (Bull.) Konrad &
Maubl., (1932); Bolbitius vitellinus (Pers.) Fr., (1838) subsp. vitellinus;
Bolbitius vitellinus var. fragilis (L.) J. Favre, (1948); Bolbitius vitellinus var.
titubans (Bull.) M.M. Moser ex Bon, (1987); Mycena fragilis (L.) Murrill, (1912);
Pluteolus titubans (Bull.) Quél., (1888); Pluteolus vitellinus (Pers.) Quél., (1888);
Prunulus boltonii (Pers.) Gray, (1821); Prunulus titubans (Bull.) Gray, (1821);
Kurzbeschreibung:
Hut 1,5-5 cm, jung eichel- oder eiförmig, zitronen- bis dottergelb, feucht stark schleimig, nur zart gerieft oder glatt; bei Streckung glockig bis breit aufschirmend, flach gebuckelt, schon früh schmutzig cremegelblich ausblassend, alt nur noch die Hutmitte ± gelb- gelbbräunlich; ausgereift grob und breit gefurcht, Rand bisweilen einreißend.
Lamellen normal stehend, frei, bisweilen am Stiel kurz angewachsen, jung weißlich bis cremegelblich, später ockergelblich, reif ockerbraun mit orangerötlichem Schimmer. Bei trockener Entwicklung schnell welkend. Schneiden ausblassend, alt schartig.
Stiel 2-8 x 0,2-0,8 cm, gerade oder gebogen, fast zylindrisch, Basis leicht verdickt, auf trübgelbem Grund weißflusig bis -flockig behangen, hohl, sehr zerbrechlich.
Fleisch dünn, geruchlos, Geschmack mild, fast geschmacklos.
Sporenpulver: tief rotbraun.
Lebensweise, Ökologie:
Ein Saprobiont der nitrophile Böden toleriert. An Feld- und Wegrändern, auf Viehwiesen, altem Mist, gelegentlich direkt auf altem Dung, faulenden Pflanzen und ähnlichen Habitaten erscheinend. In Wäldern auf Lichtungen und Holzlagerplätzen, hier gerne auf faulendem Rindenschredder und Sägemehl, das meistens mit Losung und Urin der Waldtiere markiert wurde. Einzeln, oder gesellig, seltener büschelig erscheinend.
Verwechslungsgefahr:
Der nur in seiner Hutfarbe abweichende Olivfarbene Mistpilz Bolbitius titubans var. olivaceus ist die ähnlichste Art zum Gold-Mistpilz. Er kann äußerlich nur an seinen olivgrünlichen Hutfarben, die vor allem an der Hutspitze dominieren, erkannt werden. Nicht selten werden auf einem Fruchtkörper Mischfarben von gelb, gelbolivlich bis oliv beobachtet, die dann eine korrekte Bestimmung erheblich erschwert. Mikroskopisch sind keine relevanten Unterschiede feststellbar. Aus diesem Grund ist der Artrang des Olivfarbenen Mistpilzes umstritten. Er wird von vielen Pilzkennern lediglich als Form (Farbvariante) des Gold-Mistpilzes gesehen.
Eine mögliche Verwechslungsart stellt das Gold- Samthäubchen, Conocybe aurea dar. Größe, Form, Hutfarbe, sowie ähnliche Standorte überschneiden sich mit dem Gold-Mistpilz. Die milchkaffeefarbenen Lamellen, im Alter nur eine feine Riefung des Hutes, gelber bis bräunender Stiel und eine knollige Stielbasis sind Merkmale die der Morphologie des Gold-Mistpilzes nicht entsprechen.
Weitere Verwechslungen mit ähnlichen Arten aus Fremdgattungen passieren ohne mikroskopische Absicherung sind leicht möglich.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Unter den hier abgehandelten Arten befinden sich keine Speisepilze.
Erscheinungszeitraum:
Die Haupterscheinungszeit des Gold-Mistpilzes währt vom Frühjahr bis zum Spätherbst (April-Nov.) Gelegentlich kann er auch außerhalb dieses Zeitfensters fruktifizieren.
Verbreitung in Deutschland:
In ganz Deutschland ziemlich flächendeckend verbreitet und an geeigneten Standorten häufig zu beobachten.
Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer