Steckbrief zu:
Chlorophyllum rachodes (Vittad.) Vellinga, (2002)Safran-Riesenschirmpilz
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus procerus b rachodes (Vittad.) Rabenh., (1844); Agaricus rachodes Vittad., (1835); Agaricus rachodes Vittad., (1835) var. rachodes;
Chlorophyllum venenatum (Bon) C. Lange & Vellinga, (2008); Lepiota procera var. rachodes (Vittad.) Massee, (1893); Lepiota rachodes (Vittad.) Quél. [as 'rachodes'], (1872); Lepiota
rachodes (Vittad.) Quél., (1872) f. rachodes;
Lepiota rachodes (Vittad.) Quél., (1872) subsp. rachodes; Lepiota rachodes (Vittad.) Quél., (1872) var. rachodes; Lepiotophyllum rachodes (Vittad.) Locq. (1942); Lepiotophyllum
rachodes (Vittad.) Locq., (1942) var. rachodes;
Leucocoprinus rachodes (Vittad.) (1900); Macrolepiota rachodes (Vittad.) Singer, (1951); Macrolepiota rachodes (Vittad.) Singer, (1951) f. rachodes;
Macrolepiota rachodes (Vittad.) Singer, (1951) var. rachodes; Macrolepiota rachodes var. venenata (Bon) Gminder, (2003); Macrolepiota venenata Bon, (1979);
Kurzbeschreibung:
Habitus-Habitat: Bis 20 cm Ø groß werdender weißbrauner Riesen-Schirmpilz dessen Huthaut grob braunschollig aufreißt, einen wattig beringten Stiel nachweist, und meistens gesellig inner- und außerhalb von Laub- wie Nadelwäldern auftreten kann.
Hut: 5-20 cm Ø, erst halbkugelig, dann glockig aufschirmend, mit stumpfen glatten haselnussbraunen Buckel, Hutbeschuppung schon früh in konzentrische, ± grobschollig abstehende bräunliche Schuppen aufbrechend. Hutdeckschicht weiß, Hutrand ungerieft.
Lamellen: Dünn und gedrängt stehend, frei, (den Stiel nicht erreichend), weißlich bis cremefarben, auf Druck rötend oder bräunend.
Stiel: Bis 15 x 2 cm, zylindrisch, zur Basis bis 3,5 cm keulig anschwellend, im Substrat knollig oder zwiebelförmig verdickt, weißlich bis bräunend, fein längs gefasert, Ring dauerhaft, häutig, wattig, von Anfang an verschiebbar, oberseits weiß, unterseits sternförmig gezackt, mit einer braunen Wulst abgesetzt.
Fleisch: weiß, verfärbt auf Druck oder bei Verletzung augenblicklich orange-, safran-, bis weinrötlich. Geruch angenehm nussartig, Geschmack mild.
Sporenpulver: blassgelb.
Ökologie, Lebensweise:
Standorte des Safran – Riesenschirmpilzes sind Nadel- und Laubwälder. Gern erscheint er an Waldrändern auf Ameisenburgen, in dicker Nadel- oder Laubhumusstreu, auch in Gärten, Parkanlagen oder auf Obstwiesen ist er häufig zu finden. Er ist ein Saprobiont (Humusstreuzersetzer) der einzeln, gesellig oder büschelig vorkommen kann.
Verwechslungsgefahr:
Es existieren mehrere orange-, orangegelbe, safran-, oder rötlichbraun verfärbende Riesenschirmpilze (Macrolepiota) und Egerlingsschirmpilze (Leucoagaricus). Sie sind allesamt äußerst schwierig voneinander abzugrenzen. Bei der geringsten Unsicherheit mit der Bestimmung dieser im Fleisch verfärbenden Arten sollte ein Pilzkenner (Pilzsachverständiger) zu Rate gezogen werden.
Eine kleinere, auch büschelig auf humusreichen Böden meist außerhalb von Wäldern vorkommende Art die zu Verwechslunen Anlass gibt, wäre der Büschelige Egerlingsschirmpilz Leucoagaricus americanus. Er wird in der Regel nur 3-10 cm groß, besitzt zarte eng anliegende rötliche Schüppchen, die Stielbasis spindelt im Substrat aus, der Stielring ist dünn und unterseits braun punktiert, sein Fleisch verfärbt sich bei Verletzung gelborange bis rötlichbraun. Die Art wächst nach meinen Beobachtungen immer gedrängt büschelig. Ganz selten wurden auch Kollektionen von kräftigem Wuchs gefunden.
Weitere ähnliche Arten sind u. a. der Parasolpilz Macrolepiota procera und der Jungfern-Riesenschirmpilz Macrolepiota nympharum. Das auffälligste unterschiedliche Merkmal dieser zwei Gattungsverwandten ist ihr absolut nicht verfärbendes Fleisch und beim Parasolpilz zusätzlich der deutlich genatterte Stiel.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Der Safran-Riesenschirmpilz ist essbar.
Erscheinungszeitraum:
Im Sommer-Herbst an den angesprochenen Standorten zu finden.
Verbreitung in Deutschland:
In ganz Deutschland gut verbreitet, kaum irgendwo fehlend.
Agaricales Blätterpilze Hellsporer