Steckbrief zu:
Cortinarius alnetorum Erlen-Gürtelfuß
Synonyme aus Species Fungorum:
Hydrocybe alnetorum (Velen.) M.M. Moser, (1953);
Telamonia alnetorum Velen., (1921);
Kurzbeschreibung:
Hut: 1,5-4 cm Ø, jung glockig oder stumpfkegelig, später flach gewölbt wobei der stumpfe Buckel schwarzbraun erhalten bleibt, Grundfarbe jung dunkelbraun, trocken bis graubraun ausblassend. Gelegentlich mit Lilatönung, Hutoberfläche mit weißlichem, faserigem Velum radial behangen, ältere Fruchtkörper blassen zum Rand deutlich beigegrau, oder auch übergangslos in ockergrau aus. Schwach hygrophan, Rand erst gerade, alt unregelmäßig wellig und ± tief einreißend, mit zarten, vom Sporenstaub braun gefärbten Velumfetzen besetzt.
Lamellen: normal weit auseinander stehend, mit Lamelletten untermischt, am Stiel fast ausgerandet oder kurz angeheftet, jung beigegrau, bei Reife kastanien- bis zimtbraun, alt hin und wieder violettlich schimmernd, Schneiden wellig, unregelmäßig bauchig, schwach schartig, jung weißlich bewimpert.
Stiel: 3-8,5 x 1,5- 4,5 cm, jung voll, alt hohl, gerade oder verbogen, leicht brechbar, zur Basis schwach angeschwollen, Grundfarbe tabak- bis schwarzbraun, feucht auch violettlich- braun, Oberfläche in optimaler Entwicklung weißflockig besetzt oder in zwei- bis drei weißen Zonen gürtelartig genattert, nicht selten bildet der Pilz im oberen Drittel auch eine schmale, wulstige Ringzone aus. Feucht und alt kann der ganze Stiel auch nur weißfaserig bekleidet sein. Die Faserstruktur verfärbt sich durch den Sporenabwurf schnell in gelb- bis goldbraun, und ist dann nur schwer zu erkennen.
Fleisch: in der Hutmitte 2-3 mm dick, zum Rand sehr dünn, der Hutfarbe angepasst, Geruch schwach pilzig, uncharakteristisch, Geschmack mild. Sporenpulver: rötlichbraun.
Ökologie, Lebensweise:
An feuchten Standorten in Erlenbeständen wie Erlenbrüchen, an Bachrändern, Fluss- oder Seeufern, an sumpfigen Stellen, gelegentlich auch auf trockeneren Böden, oft in dichtem Gesträuch zwischen diversen Kräutern. Die Art bildet mit Erlen, überwiegend mit Alnus glutinosa Schwarzerle und A. incarna der Grünerle eine Mykorrhiza. Einzeln, jedoch meistens gesellig erscheinend
Verwechslungsgefahr:
Graubraune Gürtelfüße gibt es eine ganze Reihe. Sie sind meistens nur durch umfassende Makro- und Mikromerkmale zu bestimmen. Einige davon kann ein geübter Pilzfreund jedoch an hand ihrer prägnanten Makromerkmale ansprechen. Hierzu gehören u. a. der Weißflockige- Gürtelfuß , Cortinarius hemitrichus und der Duftende Gürtelfuß Cortinarius flexipes.
Der Weißflockige Gürtelfuß lässt sich durch seinen jung stark weißschuppigen Hut, den eher eng stehenden, milchkaffefarbenen Lamellen und das geruchlose Fleisch vom Erlen- Gürtelfuß unterscheiden. Dazu ist er ein strenger Birkenbegleiter der nur mit der Birke in Symbiose lebt.
Der Duftende Gürtelfuß samt Variationen kann durch sein stark nach Pelagonienblätter riechendes Fleisch festgelegt werden. Sein Stiel zeigt jung vor allem in der Spitze eine intensiv violette Färbung. Die Form, Beschuppung und Farbe der Fruchtkörper ergeben kaum Unterschiede zum Erlen-Gürtelfuß. Ihn findet man hauptsächlich in Nadelwäldern bei Fichten und Kiefern, aber auch in Laub- und Laub-Nadelwäldern unter Buchen, Eichen und Birken etc. auf eher ärmeren Böden in Moosen oder im Laubhumus.
Unsichere Feldbestimmungen sollten stets auch mikroskopisch überprüft werden.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Bei den Haarschleierlingen, insbesondere den Gürtelfüßen und Wasserköpfen, (Untergattung Telamonia) ist bisher nur ein Teil der besser bekannten Arten auf Giftstoffe untersucht worden. Von daher werden sie generell als Speisepilze ausgeschlossen. Auch die hier abgehandelten Arten gehören zu den ungenießbaren, bzw. toxisch wenig erforschten Arten.
Erscheinungszeitraum:
Der Erlen-Gürtelfuß wie die weiteren hier vorgestellten Arten erscheinen in der Regel vom Sommer bis zum Spätherbst.
Verbreitung in Deutschland:
Verbreitung in Deutschland:
In Deutschland gilt der Erlen Gürtelfuß als zerstreut bis verbreitet. Während in den nord- nordöstlichen Bundesländern die Art eher seltener beobachtet wurde, werden die süd- südwestlichen Länder gebietsweise häufig besiedelt. Insgesamt gesehen ein problemloser nicht gefährdeter Haarschleierling.
Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer