Steckbrief zu:
Entoloma undatum (Gillet) M.M. Moser, (1978) Dunkelblättriger Nabelrötling
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus undatus Fr., (1838); Agaricus undatus var. viarum Fr., (1874);
Claudopus sericeonitidus (P.D. Orton) P.D. Orton, (1991); Clitopilus undatus Gillet, (1876); Clitopilus undatus subsp. viarum (Fr.) Sacc., (1887);
Clitopilus viarum (Fr.) Mussat, (1900); Eccilia sericeonitida P.D. Orton,(1960);
Eccilia undata (Gillet) Quél., (1880); Entoloma sericeonitidum (P.D. Orton) Arnolds, (1982); Entoloma undatum var. viarum (Fr.) Courtec., (1983);
Entoloma undatum var. viarum (Fr.) Courtec., (1986);
Kurzbeschreibung:
Habitus: Kleinerer, graubrauner, tief genabelter Pilz, mit weit herablaufenden Lamellen und kurzem Stiel.
Hut: 1,5-5 cm Ø, jung blass mausgrau, später graubraun, alt auch ganz braun verfärbend, fein filzig belegt und zum Rand mattseidig- silbrig glänzend, schon bald tief genabelt bis trichterförmig, Rand lange schmal eingerollt, nur undeutlich gerieft, feucht mit schmalen, dunkleren konzentrischen Zonen, trocken glatt, im Alter flatterig und unregelmäßig wellig verbogen, oft mit groben Einkerbungen.
Lamellen: jung hellgrau, rosagrau, schmal, normal stehend und unregelmäßig weit am Stiel herablaufend, mit Lamelletten untermischt, Schneiden glatt, im Alter vom aufliegenden Sporenstaub schmutzig rötlichbraun bis rötlich braungrau verfärbt.
Stiel: 1,5-3 x 0,3-0,6 cm, gerade oder gebogen, zentral oder nicht selten auch exentrisch stehend, erst weißlichgrau, alt hutfarbig, hohl, manchmal zusammengedrückt mit einer Mittelrille bildend, Stielspitze meistens erweitert, zur Stielbasis verjüngt, diese oft mit weißzottigem Myzelfilz umgeben,
leisch: im Hut dünn (2-3mm), weißlich-grau, im Stiel faserig. Geruch und Geschmack schwach mehlartig, manchmal nicht wahrnehmbar.
Sporenpulver: rosa-rötlich.
Ökologie, Lebensweise:
Der Dunkelblättrige Nabelrötling erscheint innerhalb und außerhalb geschlossener Laub- und Nadelwälder, auf grasigen Ruderalplätzen oder auf nackten Böden, Halbtrockenrasen, Feuchtauen, in Parks an grasigen Wegrändern die mit Falllaub und Krautbewuchs besetzt sind. Humose, stickstoffhaltige, oder sandig-lehmige Böden sagen diesem Rötling besonders zu.
Fundstelle der hier abgebildeten Aufsammlung: Auenwäldchen, am Wegrand einer alten Rosskastanien-Gruppe (Aesculus hippocastaneus) im vorjährigen Falllaub, das mit Brennesseln (Urtica spec.), Gras und Holundertrieben (Sambucus nigra) durchsetzt war, auf sandig-lehmigem Boden. Wahrscheinlich ist dieser Rötling ein Saprobiont. Einige Rötlinge sind jedoch auch Mykorrhizabildner.
Verwechslungsgefahr:
Die vielen Synonyme deuten schon darauf hin dass das Taxon Entoloma undatum in der Vergangenheit unterschiedlich gedeutet wurde. Dementsprechend lassen sich eine Reihe ähnlicher Arten nicht nur aus der Familie der Rötlinge aufführen, die zu Verwechslungen Anlass geben.
Ein ähnlicher, sehr schwer vom Dunkelblättrigen Nabelrötling zu trennender naher Verwandter ist der Wollige Nabelrötling Entoloma lanicum. Dieser Rötling zeigt nur unauffällige Unterscheidungsmerkmale die selbst von guten Pilzkennern nicht immer auf Anhieb erkannt werden. Sein fast ungezonter Hut ohne Riefung, die Hutoberfläche stärker radialfilzig besetzt, Lamellen mehr cremegrau, dünnes Fleisch, der Geruch nach Kräutern, nicht von allen Autoren bestätigt! und etwas kleinere Sporen ergibt die eigenständige Art: Wolliger Rötling.
Zwei gattungsfremde Arten, der Kleinsporige Mehl-Trichterling Clitocybe ditopa und der Bereifte Tellerling Rhodocybe popinalis seien hier stellvertretend für weitere in frage kommende Verwechslungsarten aufgeführt. Im Feld fallen sie durch ihre rein grauen Lamellen ohne die Spur von Rosa- oder Rottönen als Verwechslungsarten aus dem Raster.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Alle hier beschriebenen oder erwähnten Arten sind ungenießbar.
Erscheinungszeitraum:
Ist der Sommer bis zum Spätherbst. (Juli-November)
Verbreitung in Deutschland:
Der Dunkelblättrige Nabelrötling ist in ganz Deutschland zerstreut verbreitet.
Agaricales Blätterpilze Hellsporer