Steckbrief zu
Kotlabaea deformis (P. Karst.) Svrček, Česká Mykol. 23: 87 (1969)
Synonyme: Auszug aus Species Fungorum
Humaria callichroa Boud., Bull. Soc. bot. Fr. 28: 93 (1881)
Humaria deformis (P. Karst.) Sacc., Syll. fung. (Abellini) 8: 131 (1889)
Humarina deformis (P. Karst.) Nannf., Fungi Exsiccati Suecici: no. 1362 (1946)
Inermisia deformis (P. Karst.) Dennis & Itzerott, Kew Bull. 28(1): 21 (1973)
Neottiella callichroa (Boud.) Sacc., Syll. fung. (Abellini) 8: 190 (1889)
Octospora callichroa (Boud.) Arpin, Bull. trimest. Soc. mycol. Fr. 84(3): 451 (1969) [1968]
Octospora deformis (P. Karst.) Gamundí, Lilloa 30: 300 (1960)
Peziza deformis P. Karst., Not. Sällsk. Fauna et Fl. Fenn. Förh. 10: 119 (1869)
Apothecien 1-3 mm Ø, und 1-2 mm hoch, erst kugelig, später polster- bis fassförmig, orangenfarbig bis dottergelb, Hymenium dick, weich und im Schnitt durchgehend gelb;
Asci: 200-235 x 12-16 µm, operculat, Porus in Lugol-, nicht reagierend, zylindrisch, hyalin, achtsporig, Sporen im Ascus uniseriat liegend angeordnet;
Sporen: 13-17 x 7-10 µm, breit ellipsoid, dickwandig, glatt, hyalin, mit zahlreichen kleinen Grana- Tröpfchen angereichert welche die Sporen schaumig erscheinen lassen, jung auch mit 1-2 größeren Guttulen die bei Reife der Frk. früh schwinden;
Paraphysen: überragen die Asci kaum, gerade, wenig septiert, 4-6 µm, zur Spitze 7-11 µm keulig angeschwollen, durch Karotinoiden orangenfarbig gefärbt;
Haare: an der Außenseite der Apothecien besonders im basalen Bereich zu finden, gelblich bis hyalin, verzweigt, von verschiedenen Autoren werden sie auch als Hyphen angesehen die 8-15 µm breit werden können, septiert sind und bis ins Substrat als „Ankerhyphen“ wurzeln können.
Ökologie-Substrate: Kotlabaea deformis ist überwiegend an anthropogen beeinflussten Standorten zu finden, wie auf nackter, feuchter, mit Lehm durchsetzter Erde, oder auf aufgebrochenen, erst frisch bearbeiteten Böden, die z. B. bei Rodungsarbeiten von Laubbäumen entstanden sind.
Phänologie: Frühjahr-Sommer.
Verbreitung: Die Art ist zwar weit verbreitet, aber nicht häufig zu finden. Wenn sie jedoch entdeckt wird fruktifiziert sie in Massen, oft zu Tausenden.
Lebensweise: Saprobiont.
Verwechslungen: sind ohne mikroskopische Überprüfung mit verschiedenen ähnlichen gattungsverwandten oder gattungsfremden Arten schnell möglich. Siehe eingefügte Abb.