Octosporopsis nicolai (Maire) U. Lindem., M. Vega & T. Richt.,
Syn. Kotlabaea nicolai Humaria nicolai
Das offensichtlich seltene operculate Becherchen erreicht 1-3 mm Ø. Die fleischige, ockergelb- orangene raue Fruchtschicht wird bei Reife und im Alter durch einen schmalen, zottig verklebten Apothecienrand gesäumt. Die Art ist offensichtlich mit diversen Lebermoosen assoziiert. Den einzeln abgebildeten Frk. überließ mir mein Freund Dirk Wieschollek.
Einige Mikromerkmale:
Asci 250-285 x 24-28 µm, operculat, zylindrisch, Porus in Lugol-, nicht reagierend, Ascuswände dickwandig, achtsporig, Sporen im Ascus meistens schräg bi- bis uniseriat liegend angeordnet;
Sporen 27-34 x 15-18 µm, ellipsoid, apical leicht spitz auslaufend, vital mit mittelgroßen und mehreren kleinen Guttulen angereichert die blaß gelb-orangenfarbig pigmentiert im Medium L.-wasser durchscheinen und bei Überreife zu vielen kleinen Tröpfchen schaumig zusammenfließen. In dem Zustand erinnern die Sporen an denen von Kotlabaea deformis, die reif wie aufgeschäumt erscheinen;
Paraphysen 2,5 - 4 µm, mehrmals septiert, apical öfter 7-9 µm erweitert, im oberen Drittel schwach gelb-orangenfarbig;
Haare 100-300 x 2-3µm, an der Becheraußenseite im reifen Zustand immer vorhanden, hyalin, dickwandig, mehrfach septiert, auch die Unterseite des Becherchens ist mit vereinzelten Haaren besetzt;
Die Präparate der Mikrobilder wurden in L.-wasser hergestellt.
Vorkommen: Octosporopsis nicolai scheint mit verschiedenen Wirtsmoosen asoziiert zu sein. Das Lebermoos Lunularia cruciata scheint eine bevorzugte Bindung mit O. nicolai einzugehen. Bei allen bekannten Aufs. (nach Lit. europaweit) wurde es ausnahmslos an der unmittelbaren Fundstelle von O. nicolai dokumentiert.