Rosellinia corticium (Schwein.) Sacc. 1882, Zitzen-Kohlenbeere
Die Zitzenkohlenbeere gehört zu den relativ einfach zu bestimmenden Arten ihrer Gattung, sofern der Finder das meistens üppige, dichtfilzige, mehr oder weniger braune Subiculum zwischen den Perithezien beachtet. Wie alle Roselliniaarten entwickeln sich meistens zahlreiche, gesellig wachsende Perithezien auf verschiedenen morschen Laubholzästchen. Die 1-1,5 mm großen kugeligen, jung braunen, alt schwärzenden Fruchtkörper sind hartschalig und besitzen apical eine wenig ausgeprägte zitzenförmige Papille (namensgebend) aus deren Öffnung (Ostiolum) bei Reife die Sporen entlassen werden.
Einige arttypische Mikromerkmale:
Asci: schlauchförmig, (140) 170-220 (240) x 10-12 µm, in Lugol+, Porus färbt sich stark blau, an eine Tulpenblüte erinnernd, achtsporig, Sporen schräg uniseriat liegend angeordnet;
Sporen: 20-28 (30-32) x 10-12 µm, mit zwei größeren oder mehreren kleineren Guttulen angereichert, ellipsoid, beidseitig zugespitzt, oft einseitg schwach gebogen, mit undeutlicher asymetrischer Längspsalte, apical mit 1-1,5 µm kurzen rundlichen hyalinen Anhängseln, im Reifeprozess Sporen grünlich-olivgrün, (siehe Abb.) reif dunkel-bis schwarzbraun, Sporenmasse im geschlossenen Perithezium unreif grau, schleimig-klebrig, reif pulverisierend;
Paraphysen: 2-3 µm, fädig, hyalin, septiert;
Subiculum: aus 2-4 µm breiten, knorrigen, septierten und stark verwobenen Hyphen bestehend in dem die Perithezien eingebettet sitzen. Im Subiculumgeflecht und an den Hyphenenden werden zahlreiche hyaline, eiförmige Konidiosporen von 5-6 x 3,5-4 µm Größe ausgebildet. Dieses Merkmal wird m. W. nur selten oder gar nicht? in Literaturbeschreibungen erwähnt. Ob meine Beobachtung nur von sekundärer Bedeutung war, oder vielleicht ein besonderes Merkmal dieser Art, müssen weitere Beobachtungen ergeben. In meinen Präparaten mehrerer Aufs. konnte ich die Konidiosporen stets feststellen.