Steckbrief zu:
Galerella plicatella (Peck) Singer, (1949) Fadenstieliges Faltenhäubchen
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus coprinoides Peck, (1874); Agaricus plicatellus Peck, (1878);
Conocybe plicatella (Peck) Kühner, (1935); Galera coprinoides Sacc., (1887);
Galerella coprinoides (Sacc.) anon.; Galerula plicatella (Peck) Murrill, (1917);
Kurzbeschreibung:
Habitus: Zarter, beigebrauner Pilz bis 1,5 cm Ø, mit tief gefurchtem Hutrand und fädigem Stiel, überwiegend auf Magerrasen beobachtet.
Hut: 0,5-1,5 cm Ø, jung halbkugelig, dann gewölbt, schließlich aufgeschirmt und flach gebuckelt, erst rötlich- bis orangebraun, dann besonders der Hutrand beigefarben ausblassend, Hutscheitel stets gold- bis rotbraun, Oberfläche matt, feinflusig belegt, erst lang gerieft, ausgereift tief faltig- gefurcht, wobei die Furchen am Hutrand sporadisch radial einreißen.
Lamellen: schmal und mäßig bauchig, ausgebuchtet angewachsen, ziemlich weit stehend, jede zweite ist eine reduzierte Lamellette, erst rostgelb, später zimtbraun, Schneiden deutlich weiß bewimpert.
Stiel: 1,5-4,0 x 0,15-0,2 cm, zylindrisch, meistens gerade, ringlos, blass ockerlich, durchwässert schmutzig bräunlich, trocken verblassend, fein weißlich befasert, Stielspitze mehlig bereift, Basis schwach verdickt und weißfilzig umgeben.
Fleisch: Im Hut dünn, bräunlich, im Stiel faserig, ohne auffallenden Geruch und Geschmack.
Sporenpulver: rostbraun.
Ökologie, Lebensweise:
Hauptsächlich auf Grünflächen wie Mager-, Halbtrockenrasen und Viehweiden erscheinend, meist an sonnenexponierten Plätzen die tagsüber lange Bodenfeuchtigkeit halten, und vom Weidevieh abgegrast und gedüngt wurden. Die wenigen mir bekannten Fundstellen in Deutschland konzentrierten sich an Weiderändern, und Hanglagen die mit Laub-, Nadelbaum- und Strauchbewuchs gesäumt waren, (Fichten, Kiefern, Hainbuchen Esskastanien Weißdorngebüsche); aber auch schon in Gewächshäusern beobachtet. Das Fadenstielige Faltenhäubchen ist ein Saprobiont.
Verwechslungsgefahr:
Durch seinen tief gefurchten und oft einreißenden Hut ist das Fadenstielige Faltenhäubchen mit keinem seiner Gattungsverwandten inclusive Samthäubchen (Conocybe) zu verwechseln. Mit ähnlich großen, braunhütigen Tintlingen (Coprinus) oder Häublingen (Galerina) schon eher.
Der Braunhaarige Tintling Coprinus auricomus und der Kurzborstige Tintling Coprinus heterothrix sind nur zwei von mehreren Tintlingen die mit dem Fadenstieligen Faltenhäubchen verwechselt werden können. Die Lamellen dieser Tintlinge sind graubraun, dattel- oder umbrabraun, zum Schluß immer schwarzbraun, und sie zerfließen bei feuchtem Wetter meistens, Eigenschaften die Faltenhäubchen oder Glockenschüpplinge nicht besitzen.
Einige Häublinge, z. B. der Gebrechliche Rasenhäubling Galerina laevis oder der Entferntblättrige Mooshäubling Galerina clavata können im Feld mit dem Faltenhütigen Glockenschüppling verwechselt werden. Die Hüte beider Häublinge zeigen meistens eine deutliche durchscheinende Riefung, die sich jedoch nie in Falten und Furchen auswachsen. Natürlich sind diese und weitere ähnliche Arten ohne mikroskopische Überprüfung kaum korrekt zu bestimmen.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Bei Kleinpilzen, wie die hier vorgestellten Arten werden selbst in beliebten Speisepilz-Bilderbüchern keine Angaben über Speisewert bzw. giftig oder essbar angegeben.
Erscheinungszeitraum:
Die Art ist vor dem Spätsommer (Juli) August-Oktober kaum zu erwarten. Dem Verf. bekannte Aufsammlungen wurden in diesem Zeitraum notiert.
Verbreitung in Deutschland:
Das Fadenstielige Faltenhäubchen ist in Deutschland weit verbreitet. Er ist im Flachland wie in Berglagen (bis subalpin) entdeckt worden. Allerdings gilt er überall als äußerst seltene Art.
Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer