Steckbrief zu:
Godronia ribis (Fr.) Seaver (1945) Johannisbeer-Becherling
Synonyme aus Species Fungorum:
Cenangium ribis Fr., (1822)
Fuckelia ribis (Fr.) Bonord., (1864)
Peziza ribesia Pers., (1797)
Scleroderris ribesia (Pers.) P. Karst., (1871)
Scleroderris ribis (Fr.) Lind, (1913)
Kurzbeschreibung:
Fruchtkörper 1-4 mm Ø, jung geschlossen, selten einzeln, meistens zu mehreren ca. (5-30) Fruchtkörper büschelig gedrängt aus dem Substrat brechend und sich deformierend, erst halbkugelig bis birnenförmig, apical abgestutzt, zur Basis gestielt ausgezogen, geschlossen ockerbraun-schwarzbraun, Oberfläche rau-schorfig, bei Reife schüssel-, becher- bis tellerförmig sich öffnend, Fruchtscheibe (Hymenium) weich, frisch grünlich, grüngrau, später graugelblich, alt gelb ausfärbend. Außenseite dann graubraun, schorfig- kleiig bis feinschuppig, zur Basis schwarzbraun, Becherrand blassgelb bis gelbbraun, kurz überstehend, zottig-verfilzt, hin und wieder eingekerbt-gezähnelt.
Mikromerkmale: Asci 110-145 x 7-10 µm, Lugol +, blau reagierend, achtsporig, Sporen biseriat liegend; Sporen hyalin, 30-38 x 3,5-4,5 µm, reife, ausgeschleuderte Sporen einseitig lang ausspindelnd, schmal kegelförmig, mit drei Septen und mit 5-7 größeren Guttulen die vollreif zerfließen. Paraphysen fädig, apical leicht angeschwollen, selten gegabelt oder leicht gebogen, mit feinkörnigem Inhalt.
Ökologie:
Meistens in verwilderten Gärten ausschließlich an Ribesarten, seltener im Freiland vorkommend. An älteren toten, noch hängenden und liegenden Ästen von Ribes rubrum.
Lebensweise:
Sabrobiont, evtl. auch Schwächeparasit. Godronia ribis ist Hitze- und Kälte tolerant.
Verwechslungsgefahr:
Die oben abgebildeten Becherchen haben zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Johannisbeer-Becherling, sind jedoch bei Beachtung ihrer unterschiedlichen Substratansrüche kaum zu verwechseln.
Erscheinungszeitraum nach Literatur:
Januar, Februar, März, Juni, November, Dezember. Demnach kann Godronia ribis außer in den warmen Sommermonaten fast ganzjährig erscheinen.
Verbreitung in Deutschland:
In allen Bundesländern zerstreut bis selten nachgewiesen und dokumentiert. Der Hauptgrund "selten" ist sicher das durch menschliche Entsorgung in vielen Hausgärten und Freiland-Anpflanzungen zurückgehende Substratangebot Ribes.
Beschreibung Inoperculate Ascomyceten Schlauchpilze