Steckbrief zu:
Gymnopilus junonius (Fr.) P.D. Orton, (1960) Beringter Flämmling
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus aureus Bull., (1782); Agaricus junonius Fr., (1821);
Gymnopilus spectabilis var. junonius (Fr.) Kühner & Romagn., (1953);
Lepiota aurea Gray, (1821); Pholiota grandis Rea, (1903); Pholiota junonia (Fr.) P. Karst., (1879); Pholiota spectabilis var. junonia (Fr.) J.E. Lange, (1940);
Kurzbeschreibung:
Habitus: Großer, orangegelber bis -brauner Fruchtkörper, mit faserig-schuppigem Hut und beringtem Stiel. Meist büschelig an Laubholz wachsend.
Hut: 5-20 cm Ø, jung halbkugelig, dann stumpf kegelwüchsig, später flach konvex, erst leuchtend gelborangenfarben, dann orangenbraun, oder fuchsiggelb bis rostgelb. Hutoberfläche jung und trocken fein samtig belegt, dann längsfaserig-filzig, später feinschuppig aufreißend, zur Hutmitte auch grobschollig aufplatzend. Hutrand lange eingerollt und mit Velumresten behaftet, nie gerieft, nicht hygrophan.
Lamellen: jung gedrängt stehend, ausgereift normal weit, ausgebuchtet angewachsen auch mit kurzem Zähnchen herablaufend, bauchig, erst blass cremegelblich, alt rostgelb bis rostbraun, Schneiden schartig, gleichfarbig.
Stiel: 5-16 x 1-6 cm, Oberteil fast zylindrisch, zur Basis keulig angeschwollen, im Substrat wurzelartig ausspindelnd, jung voll, alt hohl, Grundfarbe blass gelblich, mit orangefuchsigem Filz behangen auch feinschuppig bis faserig aufreißend, jung im oberen Drittel immer ein häutiger Ring vorhanden, der im Alter oft nur noch rudimentär oder als Ringzone erkennbar ist.
Fleisch: In Hutmitte dick und fest, im Alter schwammig, im Stiel faserfleischig, gelb-, gelborange, Geruch pilzig bis säuerlich, Geschmack bitter.
Sporenpulver: rostbraun.
Ökologie, Lebensweise:
Der Beringte Flämmling ist ein Saprobiont und Schwächeparasit der meistens büschelig innerhalb und außerhalb von Wäldern auftreten kann. Er besiedelt Stümpfe, Wurzeln, und Äste verschiedener Laubbäume wie Eichen, Buchen, Birken, Erlen, Kastanien u. a. mehr. Gelegentlich greift er aber auch kranke, noch stehende Laubbäume vor allem im Wurzelbereich an. Selten wird er an Nadelhölzern entdeckt. Dieser markante Flämmling ist eher ein Pilz des Flachlandes. Höhenlagen über 500 m meidet er.
Verwechslungsgefahr:
Ein kleinerer, nur halb so groß werdender Gattungsverwandter heißt Geflecktblättriger Flämmling Gymnopilus penetrans. Sein schmächtiger Wuchs und der unberingte Stiel lassen keine Verwechslung mit seinem großen Bruder zu. Im Gegensatz zum Beringten Flämmling bevorzugt er Nadelholz, besiedelt aber auch totes Laubholz.
Der Glimmerschüppling Phaeolepiota aurea hat gewisse Ähnlichkeit mit dem Beringten Flämmling. Durch seinen feinkörnigen, samtig-glimmerigen Hut ohne Filzsträhnen oder Schuppen, seine warmen beigebraunen Farben, und der Einzelwuchs auf humosen Böden meist in dicken Laubpolstern, lässt er sich problemlos vom Beringten Flämmling unterscheiden.
Im Heer der Großgattung Schleierlinge, Cortinarius gibt es eine Reihe von Arten, die durchaus zu Verwechslungen Anlass geben. Auf sie soll an anderer Stelle eingegangen werden.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Wegen seines bitteren Geschmacks wird der Beringte Flämmling und alle weiteren Flämmlinge als ungenießbar gewertet. Ebenfalls ungenießbar ist der Glimmerschüppling. Allerdings soll er von unkundigen Pilzsammlern wiederholt und unbeschadet verzehrt worden sein.
Erscheinungszeitraum:
Die hier genannten Arten erscheinen im Sommer bis zum Spätherbst.
Verbreitung in Deutschland:
Der Beringte Flämmling ist in allen Bundesländern bekannt und gut verbreitet. Gebirgs- und Berglagen über 500 m meidet er weitestgehend.
Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer