Beschreibung: Boletales Röhrlinge und Röhrlingsverwandte

Hygrophoropsis macrospora Großsporiger Afterleistling
Hygrophoropsis macrospora Großsporiger Afterleistling
Cantharellus cibarius Echter Pfifferling
Cantharellus cibarius Echter Pfifferling

Hygrophoropsis aurantiaca Falscher Pfifferling
Hygrophoropsis aurantiaca Falscher Pfifferling

Steckbrief zu:

Hygrophoropsis aurantiaca  (Wulfen) Maire, (1921) Falscher Pfifferling, Gemeiner Afterleistling. 

Synonyme aus Species Fungorum:

Agaricus aurantiacus Wulfen, (1781); Agaricus subcantharellus Sowerby, (1809); Cantharellus aurantiacus (Wulfen) Fr., (1821);
Cantharellus aurantiacus Krombh., (1841); Cantharellus aurantiacus var. pallidus Cooke, (1890); Cantharellus aurantiacus ß lacteus Fr., (1821);
Cantharellus brachypodus Chevall., (1826); Cantharellus ravenelii Berk. & M.A. Curtis, (1853); Cantharellus rufescens Fr., (1838); Clitocybe aurantiaca (Wulfen) Stud.-Steinh., (1900); Clitocybe aurantiaca var. lactea (Fr.) Rea,(1922); Clitocybe aurantiaca var. nigripes (Pers.) Rea, (1922); Hygrophoropsis aurantiaca var. lactea (Fr.) Corner, (1966); Hygrophoropsis aurantiaca var. nigripes (Pers.) Kühner & Romagn., (1953); Hygrophoropsis aurantiaca var. pallida (Cooke) Kühner & Romagn., (1953); Hygrophoropsis aurantiaca var. pallida (Cooke) Heykoop & Esteve-Rav.,  (1995); Hygrophoropsis aurantiaca var. rufa D.A. Reid,  (1972); Merulius aurantiacus (Wulfen) J.F. Gmel., (1792);
Merulius brachypodis (Chevall.) Kuntze, (1891); Merulius nigripes Pers., (1801); Merulius ravenelii (Berk. & M.A. Curtis) Kuntze, (1891);
Merulius rufescens (Fr.) Kuntze, (1891);

 

Kurzbeschreibung:

Anmerkung: Afterleistlinge sind nach neueren molekularbiologischen Untersuchungen mit den Nichtblätterpilzen (Aphyllophorales) hier mit den Rindenpilzen der Familie (Coniophoraceae) näher verwandt als mit den Krempenpilzen (Pxillaceae).

Hut: 2-6 cm Ø, jung gewölbt, dann flach ausgebreitet, alt trichterförmig vertieft oder genabelt, Rand alter Fruchtkörper flatterig-wellig verbogen, lange eingerollt und blassgelb, Hutfarbe sonst kräfig, dotter- bis orangegelb, bei älteren, und durchfeuchteten Fruchtkörpern können auch bräunlich-gelbe Hüte in olivstichigen Tönen erscheinen. Oberfläche stets matt, fein samtig, später filzig eingewachsen, alt verkahlend. Lamellen: blass- bis orangegelb, jung eher dicklich, älter dünner werdend, schmal und weit am Stiel herablaufend, häufig gegabelt, Schneiden glatt, jung oft wellig bis gekräuselt. Lamellen lassen sich leicht vom Hutfleisch lösen. Sie sind nie wie beim Echten Pfifferling leistenförmig ausgebildet. Stiel: 1,5-5 x 0,5-1 cm, zylindrisch, hin und wieder leicht angeschwollen und zur Basis verjüngt, voll, biegsam, orangengelb, orangenbraun, zur Basis oft schwarzbraun, meistens aber der Hutfarbe angepasst, Basis nicht selten weißfilzig umgeben. Fleisch: dünn, im Hut auf Druck weich-wattig, saftlos, im Stiel zäh-knorpelig, blassgelblich oder cremefarbig, Geruch kaum wahrnehmbar, Geschmack mild bis leicht schärflich oder bitter.

Sporen ellipsoid-oval, 5-8 x 3-5 µm, hyalin mit Gelbschimmer. Sporenpulver blassgelb

 

Ökologie:

Der Gemeine Afterleistling kommt hauptsächlich in Fichten-, Kiefern-, Laub-Nadelwäldern und Heiden auf neutralen und saueren Böden vor. Er erscheint in der reinen Nadelstreu wie auf vermoosten Flächen gleichermaßen. Seltener werden morsche Stubben, Äste, und Zapfen besetzt. Hin und wieder kann man Populationen in reinen Laubwäldern, auf Brandstellen und in anderen diversen Biotopen beobachten.

 

Lebensweise:

Der Falsche Pfifferling ist ein reiner Saprobiont.

 

Verwechslungen:

Der Falsche Pfifferling könnte bei Speisepilzsammlern leicht mit dem Echten Pfifferling Cantharellus cibarius und dem Aprikosen-Pfifferling C. frisii verwechselt werden. Beide sind vom Habitus und ihrer Farbe dem Falschen Pfifferling recht ähnlich. Echte Pfifferlinge besitzen allerdings keine Lamellen, sondern haben dickliche Leisten die mit dem Hutfleisch verwachsen sind. Ihr Fleisch riecht angenehm fruchtig nach Mirabellen. Der seltene Großsporige Afterleistling Hygrophoropsis macrospora lässt sich an seiner creme- bis blassgelben Hutfarbe mit orangenem Anflug, alt an der grau-oliv faserigen Hutmitte, den strohblassen Lamellen und an den größeren Sporen von 8-11 x 4-5 µm deutlich vom Falschen Pfifferling unterscheiden.

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Obwohl der Falsche Pfifferling weder ein Giftpilz ist, noch als ungenießbar ausgezeichnet wird, ist er als Speisepilz kaum geeignet. Er entwickelt einen bitterlich- schärflichen Geschmack und kann Verdauungsstörungen verursachen. Einzelne Fruchtkörper die versehentlich als Echter Pfifferling gesammelt wurden und im Mischpilzgericht landeten, beeinträchtigen die Pilzmahlzeit kaum. Gesundheitliche Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten.

 

 

Erscheinungszeitraum:

Der Falsche Pfifferling ist ein Sommer- bis Spätherbstpilz. Gegen leichte winterliche Schnee- und Frosteinbrüche kann er sich noch gut behaupten. Er ist allerdings nicht frostresistent.

 

Verbreitung in Deutschland:

In Deutschland vom Flachland bis in subalpinen Lagen gut verbreitet und nirgendwo fehlend. Nadel- und Nadel-Laubwälder auf saueren Böden werden vom Falschen Pfifferling bevorzugt besiedelt.

Boletales Röhrlinge und Röhrlingsverwandte

 

Zu den Beschreibungen

Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Iltismutter mit zwei Jungen
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Dompfaff
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Kreuzotter
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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