Steckbrief zu:
Hypholoma subericaeum (Fr.) Kühner, (1936) Teichrand-Schwefelkopf
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus subericaeus Fr., (1884); Geophila subericaea (Fr.) Kühner & Romagn., (1953); Hypholoma subericaeum f. verrucosum Kühner, Bull. (1936); Naematoloma subericaeum (Fr.)
Singer, [1949]
Psilocybe subericaea (Fr.) Sacc., (1887);
Kurzbeschreibung:
Habitus: Kleinerer, gesellig bis büschelig wachsender Schwefelkopf mit beigegrauen, alt violettlichen Lamellen und ringlosem Stiel.
Hut: 1,5-4 cm Ø, jung gelb-honigbraun, später kastanien- oder fuchsig rotbraun, stark konvex, glockig, oft mit flachem, abgesetztem Buckel, ausgetrocknete Hüte erscheinen blassgelb-beige und sind stark hygrophan (eine dunklere, konzentrische Wasserzone bildend), Hutränder feucht kurz gerieft, alte Hutränder sind nicht selten mit einer weißen, für diese Art typischen Inkrustation (Kristallablagerung) behaftet.
Lamellen: normal stehend, gerade bis ausgebuchtet angewachsen, alt fast frei, jung blass graubeige, dann braunviolettlich, schließlich purpurschwarz mit olivlichem Reflex, Schneiden
gleichfarbig oder weiß, jung glatt, alt schartig.
Stiel: 2-7 x 0,3-0,7 cm, gleichdick, oft verbogen, fest und enghohl, Spitze fein flockig silbrig bereift, blass gelblich durchwässert, zur Basis schmutzig- bis tief rostbraun, fein anliegend
weißlich befasert, im Substrat kurz wurzelartig verjüngend eingesenkt.
Fleisch: Im Hut weißgelblich, wässerig, dünn, in der Stielspitze gelbbraun, zur Basis rostbraun. Geruch unangenehm gas- oder laugenartig, Geschmack mild, pilzig-würzig.
Sporenpulver: violettgrau
Ökologie, Lebensweise:
Gern an feuchten Orten wie ausgetrockneten Teichen, Tümpeln, Gräben, Flachmooren, auf fetten, fauligen Böden zwischen Pionierpflanzen und alten Krautwurzeln von Schilf, Binsen und Rohrkolben saprophytisch (als Fäulniszersetzer) lebend.
Verwechslungsgefahr:
Die beiden hier nicht abgebildeten Verwechslungsarten, der Heide-Schwefelkopf (Hypholoma ericeum) und der Geriefte Schwefelkopf (Hypholoma ericeoides) sind makroskopisch kaum vom
Teichrand-Schwefelkopf zu unterscheiden. Zwei hilfreiche Unterscheidungsmerkmale: Ihnen fehlt stets der weiß inkrustierte Hutrand und sie beanspruchen größtenteils andere Standorte (weniger
periodisch überschwemmte Biotope).
Zwei entfernt ähnliche Schwefelköpfe sind u. a. der Natternstielige- (Hypholoma marginatum) und der Torfmoos-Schwefelkopf (Hypholoma elongatum). Der Erste besitzt auch einen weißen Hutrand
wie der Teichrand-Schwefelkopf ihn gelegentlich zeigt. Dieser resultiert aber aus einem flockig-filzigem Velum partiale (Hüllreste einer Teilhülle welche die Lamellen in der Jugend bedeckt).
Zusätzlich unterscheidet er sich durch einen weiß genatterten Stiel. Der Torfmoos-Schwefelkopf ist kleiner und gebrechlicher. Er besitzt im Verhältnis zum Hut einen recht langen Stiel. Den
braucht er auch, will er sein Hauptsubstrat Sumpfmoose mit seinem Hut überragen, um den überlebensnotwendigen Sporenabwurf zu gewährleisten. Beide sind eher in nassen Nadelwäldern, an Moor-
und schattigen Waldrändern und ähnlichen Standorten zu finden.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Die drei hier genannten Schwefelköpfe sind ungenießbar.
Erscheinungszeitraum:
Ist der Sommer-Spätherbst.
Verbreitung in Deutschland:
Der Teichrand-Schwefelkopf ist in Deutschland überall selten, weil die Spezialbiotope die dieser Schwfelkopf zur Fruktifikation braucht nicht gerade gerne von Pilzkundlern begangen werden.
Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer