Steckbrief zu:
Lactarius fulvissimus Romagn., (1954) Orangefuchsiger Milchling
Synonyme aus Species Fungorum:
Lactarius britannicus D.A. Reid, (1969)
Lactarius subsericatus Kühner & Romagn. ex Bon, (1979)
Kurzbeschreibung:
Mittelgroßer, ± lebhaft orangenfarbiger Milchling mit weißer Milch der überwiegend mit Laubbäumen in einer Symbiose lebt.
Hut: 2-6 cm Ø; anfangs rundlich, später stumpfkegelig bis polsterförmig, auch unregelmäßig verformt, mit flachem oder höckerigem Buckel der lange erhalten bleibt, im Alter muldig einfallend; Rand eingebogen, hin und wieder kurz gerieft oder gefurcht; Oberfläche feucht schmierig und glänzend; trocken glatt und matt; erst tief orangenrot-rostbraun, später bis orangengelb ausblassend wobei die Hutmitte auffällig rotbraun und der Rand deutlich ausgeblasst erscheint;
Lamellen: engstehend; am Stiel kurz herablaufend; jung weißlich, später bis orangengelblich verfärbend, immer heller als der Hut.
Stiel: 2-5 x 0,5-1 cm; zylindrisch oder gebogen, Stielspitze oder –basis meist leicht angeschwollen; glatt; voll, alt markig ausgestopft; hutfarbig, zur Spitze lamellenfarbig;
Fleisch: ockerweißlich bis blass orangengelb; glatt brechend; Geruch unauffällig; Geschmack mild bis bitterlich;
Milch: weiß, wässerig; erst mild, nach einigen Sekunden scharf bis bitter, oder im Rachen leicht brennend oder kratzend.
Sporenpulver: cremefarben.
Ökologie, Lebensweise:
Der Orangefuchsige Milchling ist hauptsächlich in Eichen-und Eichen-Hainbuchenwäldern zu finden. Daneben ist er aber auch unter anderem in Parks und auf Friedhöfen mit altem Laubbaumbestand zu finden. Reine Fichten- und Tannenwälder werden nur selten von Lactarius fulvissimus besiedelt. Saure Böden meidet er. Wie alle Milchlinge ist er ein Mykorrhizabildner mit Laub- oder seltener auch Nadelbäumen. Er geht also mit den feinsten Saugwurzeln des Partnerbaumes eine enge Verbindung ein.
Verwechslungsgefahr:
Der Echte Orangemilchling (Lactarius aurantiacus) und der Flattermilchling (L. tabidus) können mit dem Orangefuchsigen Milchling verwechselt werden. Ersterer zeigt sich in einheitlicheren blasseren Orangefarben und bildet meistens mit Fichten, selten mit anderen Nadel- oder Laubbäumen eine Mykorrhiza. Der Flattermilchling besitzt im Gegensatz zum Orangefuchsigen Milchling mehr rötlichbraune Farben. Die Hüte sind kleiner, dünner und meist flatterig verbogen (Namensgebung). Seine weiße, fast milde Milch verfärbt sich im Bruch des Fleisches langsam schwefelgelb. Die sichersten Unterscheidungsmerkmale dieser Arten sind allerdings nur mikroskopisch zu erkennen.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Die drei hier angesprochen Arten gehören zu den ungenießbaren Milchlingen.
Erscheinungszeitraum:
Vor Juli selten, August bis Oktober (November).
Verbreitung in Deutschland:
In Süddeutschland ist der Orangefuchsige Milchling gebietsweise gut verbreitet, im übrigen Deutschland eher zerstreut bis selten, in manchen Gegenden fehlend.
Beschreibungen: Lactarius Milchlinge