Steckbrief zu:
Lactarius turpis (Weinm.) Fr., (1838) Olivbrauner Milchling
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus turpis Weinm., (1828);
Galorrheus turpis (Weinm.) P. Kumm., (1871);
Kurzbeschreibung:
Habitus: Braunolivfarbiger, kurzstieliger Milchling mit tellerförmigem Hut, der in Nadel- und Laubwäldern vorkommt.
Hut: 3-12 cm Ø, jung flach gewölbt, dann scheibig, schließlich muldig einfallend, Rand lange und stark eingerollt, Oberfläche uneben, trocken matt, feucht sehr schmierig, jung vor allem der Rand filzig-zottig behangen, gelboliv-olivgrünlich, später olivbraun bis schwarzolivfarbig.
Lamellen: jung weißlich, dann cremebräunlich, alt braun bis schwarz fleckend, schmal und engstehend, gerade angewachsen, Schneiden alt leicht bräunend.
Stiel: 2-6 x 1-2,5 cm, zylindrisch, jung voll, alt hohl werdend, feucht schmierig, Stielrinde grubig mit olivgrünen Flecken, sonst olivbbraun, schließlich schwärzend. Basis schwach verjüngend.
Fleisch: weiß, Hut und Stiel spröde wie Styropor brechend, bei Verletzung rötlichbraun anlaufend, Geruch nach Terpentin, Geschmack brennend scharf.
Milch: weiß, an der Luft grau verfärbend, sehr scharf.
Sporenpulver: weiß.
Ökologie, Lebensweise:
In Mittel- und Hochgebirgen findet man den Olivbraunen Milchling bei Nadelbäumen, hauptsächlich unter Fichten, Tannen, und seltener bei Kiefern. Im Flachland fast immer in Symbiose mit Birken. Seltener wird er in Erlenbrüchen beobachtet. Auf feuchten Böden in geschlossenen Wäldern wie an offenen Stellen in Parks, Bachauen oder anmoorigen Biotopen ist die Art ebenfalls zu finden. Der Olivbraune Milchling ist ein wertvoller Mykorrhizabildner.
Verwechslungsgefahr:
Der Pechschwarze Milchling Lactarius picinus kann mit dem Olivbraunen Milchling verwechselt werden. Dieser zeigt sich aber in einheitlich braun- bis grauschwarzer Hutfarbe die mattsamtig beschaffen ist und sich auch so anfühlt. Seine Milch schmeckt nach kurzer Verzögerung brennend scharf und verfärbt sich nicht. Der Pechschwarze Milchling ist hauptsächlich in Fichtenwäldern zuhause.
Der tiefschwarze, samtige Hut des Mohrenkopf-Milchlings Lactarius lignyotus wird bei Reife radialrunzelig und besitzt einen kleinen spitzen Buckel. Sein Stiel ist einheitlich gefärbt und an der Spitze grob gerieft bis gefurcht. Die Milch des Mohrenkopf-Milchlings schmeckt absolut mild.
Weitere schwarzbraune Milchlinge sind für ungeübte Pilzeinsteiger nur schwer zu bestimmen.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Der oben abgebildete Mohrenkopf-Milchling ist eßbar. Er kann sogar roh gegessen werden und eignet sich deshalb auch als Verzierungsbeilage zu Salaten sehr gut.
Der Olivbraune Milchling sowie der Pechschwarze Milchling und andere grauschwarze Milchlinge gelten wegen ihres scharfen, bis bitteren Geschmacks als ungenießbar.
Erscheinungszeitraum:
Alle hier erwähnten Arten sind Sommer-Spätherbstpilze.
Verbreitung in Deutschland:
Der Olivbraune Milchling ist in der gesamten BRD einer der häufigsten Milchlinge und flächendeckend verbreitet. Wenn auch als Speisepilz nicht geeignet, ist er doch ein wertvoller Mykorrhizabildner.
Beschreibungen: Lactarius Milchlinge