Steckbrief zu:
Meottomyces dissimulans (Berk. & Broome) Vizzini, (2008) Winterschüppling
Einige Synonyme aus Species Fungorum:
Hypholoma oedipus (Cooke) Sacc., (1887); Meottomyces dissimulans f. ochroflavidus (Malençon) Vizzini, (2008); Meottomyces dissimulans f.
olivaceus (Maire & Malençon) Vizzini, (2008); Phaeogalera dissimulans (Berk. & Broome) Holec, (2003); Phaeogalera dissimulans f. ochroflavida (Malençon) Vizzini, (2007); Phaeogalera dissimulans f. olivacea (Maire & Malençon) Vizzini,
(2007); Phaeogalera oedipus (Cooke) Romagn.,(1980);Phaeogalera oedipus var. olivacea (Maire & Malençon) Lanzoni, (1986); Pholiota dissimulans (Berk. & Broome) Sacc., (1887); Pholiota ochroflavida (Malençon) Bon, (1976); Pholiota oedipus (Cooke) P.D. Orton, (1960); Pholiota oedipus var. ochroflavida (Malençon) Esteve-Rav. & A. Ortega, (1998); Pholiota olivacea (Maire & Malençon) Bon, (1976); Psathyrella oedipus (Cooke) Konrad & Maubl., (1949);
Kurzbeschreibung:
Habitus, Habitat: Kleiner, hellocker bis schwarzbrauner, oft olivstichig beringter Schüppling, der im Winter gerne auf moderigem Pappellaub wächst.
Hut:1-4 cm Ø, jung halbkugelig-polsterförmig, dann scheibig, zuletzt konkav aufbebogen. Hutrand gerade, nur jung schmal eingerollt, mit einem weißem, unterbrochenem Velumband gesäumt, alt wellig verbogen. Bei Feuchtigkeit fettig glänzend, austrocknend hygrophan und durchscheinend gerieft. Hutfarben sehr variabel. Von horngrau-braun über ocker- bis umbra-, bis schwarzbraun. Alle Farbvarianten sind überwiegend mit Olivtönen gemischt.
Lamellen: normal bis mäßig weit stehend, ziemlich breit, mit vielen Lamelletten untermischt, ausgebuchtet angewachsen, jung weißlich bis lehmfarbig, später ockerbraun und ± olivstichig. Schneiden sanft wellig und fein weißflockig behangen.
Stiel: 1,5-6 x o,4-1 cm, auf wässrig-braunem Grund bis zum Ring oder Ringzone weiß faserig oder schuppig gemasert. Darüber fein weißflockig bereift. Ring meistens schmal und wulstig, älter nur noch rudimentär oder als Ringzone erkennbar. Stielbasis oft verbogen und angeschwollen, mit weißem, wattigem Filz behaftet.
Fleisch: trocken weißlich, feucht wässigbraun, dünn, Geruch und Geschmack unauffällig, banal.
Sporenpulver: tabakbraun.
Ökologie,Lebensweise:
Der Winterschüppling ist vornehmlich auf sumpfig-moderigem Pappellaub zu finden. Nicht selten sitzen auf einem einzigen Pappelblatt mehrere Fruchtkörper. Gelegentlich, wenn das Substrat Pappelblätter fehlt, besetzt er auch Blätter von Eschen, Ahorn und Erlen u. a. Laubbäumen. Ganz selten auch deren morschen, stark verfaulenden Äste.
Verwechslungsgefahr:
Die Art ist taxononisch nur schwer einzuordnen. Sie erweist sich weder als reiner Schüppling (Pholiota), Braunhäubling (Phaeogalera) noch als Häubling (Galerina), oder zu anderen Gattungen in denen sie früher schon geführt wurde, zugehörig. Neuerdings wird die Art von Horak (2005) zu den Haarschleierlingsartigen (Cortinariaceae gestellt. Die beiden oben angewandten Gattungsnamen Phaeogalera (Braunhäubling) und Pholiota (Schüppling) sind heute die gebräuchlichsten. Welche der Beiden tatsächlich Priorität besitzt, ist wohl nur wenigen Nomenklatur-Spezialisten bekannt.
Zwei ähnliche aber gattungsfremde Arten sollen mit dem Winterschüppling verglichen werden. Der Butter-Rosasporrübling Rhodocollybia butyracea hat einen glatten unberingten Stiel, bleibend weiße Lamellen und weißes Sporenpulver. Dazu ist er nur noch selten in der Erscheinungszeit des Winterschüpplings zu sehen.
Der Gemeine- Trompetenschnitzling Tubaria furfuracea kann flüchtig betrachtet durchaus zu Verwechslungen Anlass geben. Er besitzt ± rostbraune Hut- und Lamellenfarben ohne jegliche Olivtöne wie sie der Winterschüppling fast immer nachweist. Die Standorte und Erscheinungszeit sind die gleichen. Die hier angesprochenen Arten sind farblich variabler als es in der begrenzten Bildabfolge dargestellt werden kann, was eine Bestimmungsentscheidung im Feld nicht gerade erleichtert.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Der Winterschüppling sowie der Gemeine Trompetenschnitzling sind ungenießbar.
Der Butter-Rosasporrübling ist essbar.
Erscheinungszeitraum:
Ein typischer Winterpilz der von November bis April in Erscheinung tritt.
Verbreitung in Deutschland:
In ganz Deutschland zerstreut vorkommend.
Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer