Steckbrief zu:
Mycena inclinata (Fr.) Quél., (1872) Buntstieliger Helmling
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus galericulatus var. calopus Fr., (1873); Agaricus inclinatus Fr., (1838); Mycena galericulata var.
calopus (Fr.) P. Karst (1879);
Mycena inclinata f. albopilea Derbsch & J.Aug. Schmitt ex Robich & Consiglio, (2005);
Kurzbeschreibung:
Habitus: Der Buntstielige Helmling ist vornehmlich an seinem ± kegeligen, graubraunen Hut, den langen, dünnen und steifen Stiel der meistens mehrfarbig ausfällt, und dem büscheligen Wuchs. Oft an verwitternden alten Eichenstämmen, zu finden.
Hut: 1,5-3,5 cm Ø, jung glockig bis kegelförmig, glatt, alt aufgeschirmt, nie ganz verflachend, beige-, bis graubraun, zur Spitze kräftiger braun, zum Rand mehr ausblassend, seltener kommen auch weißliche, oder reinweiße Kollektionen vor, Hutspitze meist mit kleinem, flachen Bückelchen das farblich dunkler ausfällt, Hutrand fein gezähnelt und deutlich gerieft bis gefurcht, Hutoberfläche auch feucht nur matt glänzend.
Lamellen: fast entfernt stehend, am Stiel ausgebuchtet angewachsen und mit Zähnchen herablaufend, jung weiß, im Alter grau werdend oder gilbend, nicht selten mit Rosatönen, Schneiden glatt, ohne Färbung.
Stiel: 4-9 x 0,2-0,4 cm, gleichdick, gerade oder verdreht-gebogen, hohl, faserfleischig brechend, glatt, junge Stiele weiß und glänzend, bei reifen Aufsammlungen Stielspitze weißlich und zart bereift, zur Mitte gelb bis geldbräunlich, zur Basis schmutzig orangebraun bis schwarzbraun, oft mit weißem Mycelfilz umgeben.
Fleisch: dünn, fast häutig, graubräunlich, alt auch gilbend. Geruch nach verdorbenem Mehl, oder schwach ranzig, Geschmack mehlartig, mild, Nachgeschmack unangenehm kratzend.
Sporenpulver: weiß.
Ökologie, Lebensweise:
Der Buntstielige Helmling erscheint gerne in Beständen alter Laubwälder, hier vornehmlich an älteren, verwitterten Eichenstubben, seltener an Buchen-, Kastanien-, oder Hainbuchenstümpfe, aber auch außerhalb geschlossener Wälder kann man ihn finden, z. B. in Auenwäldern, an Waldlichtungen, Waldwegen, in Park-, oder Friedhofsanlagen, das Hauptsubstrat bleibt auch hier die Eiche. Meistens findet man ihn in starken Populationen büschelig wachsend, allerdings nicht aus einem Strunk, alle Hüte besitzen ihren eigenen Stiel; auch rasig, selten einzeln, und in kleinen Gruppenerscheinend. Mycena inclinata ist ein reiner Saprobiont, der nur von Totholz lebt.
Verwechslungsgefahr:
Mitunter kann der Rosablättrige Helmling Mycena galericulata mit dem Buntstieligen Helmling verwechselt werden. Er ist nicht nur einer der häufigsten seiner Gattung, sondern auch sehr formenreich. Sein Hut kann fast doppelt so groß werden, sein Stiel ist grau-, graubraun gefärbt, selten zur Basis gilbend, nie aber dreifarbig, bunt. Die Lamellen verfärben bei Reife rosa, und sind am Grunde oft anastomosierend. Sein Geruch wird mit rettich-, oder gurkenartig definiert.
Der Winterhelmling Mycena tintinnabulum erscheint erst spät im Jahr, wenn Frost und Schnee schon im Anmarsch sind. Sein Hut glänzt speckig in grau- tief graubraunen bis schwarzbraunen Farben, und seine Stiele sind weißlichgrau ohne Gelbtönungen. Er wächst gedrängt büschelig, seine Stiele werden meist aus einer Pfahlwurzel gebildet.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Unter den zahlreichen Helmlingsarten gibt es keine Speisepilze. Die meisten Arten sind wie der Buntstielige Helmling ungenießbar, einige sind giftig, und bei vielen sehr kleinen Arten erübrigt sich die Frage nach dem Speisewert.
Erscheinungszeitraum:
Die Haupterscheinungszeit ist der August bis Oktober. Im November lassen die sonst üppigen Populationen merklich nach.
Verbreitung in Deutschland:
Mycena inclinata gehört zu den häufigsten Helmlingen und ist in ganz Deutschland gut verbreitet.
Agaricales Blätterpilze Hellsporer