Beschreibungen Operculate Ascomyceten Schlauchpilze

Otidea bufonia
Otidea bufonia
Otidea alutacea
Otidea alutacea

Otidea apophysata
Otidea apophysata

Steckbrief zu:

Otidea apophysata (Cooke & W. Phillips) Sacc.,  (1889) Spazierstock-Öhrling

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Peziza apophysata Cooke & W. Phillips, (1876)
Pseudotis apophysata (Cooke & W. Phillips) Boud., (1907)

 

Kurzbeschreibung:  

Aus zwei eigenen dokumentierten Kollektionen ausgewertet. Fruchtkörper 1,4-2.5 cm Ø, 2-5 cm hoch, tief becher-, trichter- oder verbeult tütenförmig, Apothecium immer einseitig, meistens durchgehend eingeschnitten, Innenseite (Hymenium) glatt, grau-, leber- bis umbrabraun, Außenseite heller, beigebraun bis sandfarben, alt und trocken auch grauweißlich ausblassend, feinkörnig- kleiig, Rand schmal abgerundet- eingerollt, Fruchtkörper zur Basis kurz stielartig verjüngt, schwach weißfilzig umgeben. Fleisch dunkelbraun, zerbrechlich.

Mikromerkmale: Ascus 160-280 x 11-18 µm, in Lugol -, (nicht reagierend), achtsporig, Sporen uniseriat liegend, Ascusfuß deutlich gegabelt; Sporen 19-26 x 10-11 µm, elliptisch, leicht spindelig, hyalin, glatt, jung mit 2 größeren und vielen kleinen Tropfen, bei ausgereiften Sporen fließen die kleinen und größeren Tropfen zu einer großen Guttule zusammen; Paraphysen fädig, 2-3,5 µm breit, septiert, Spitzen stark spazierstockartig gebogen, nur wenig angeschwollen, auf ganzer Länge, besonders in der oberen Hälfte werden unregelmäßig verbogene bis pfrimförmig gespornte Auswüchse in verschiedener Länge den Paraphysenbreiten entsprechend, ausgebildet.

 

Ökologie:  

Nach eigenen, und weiteren bisher mir bekannten deutschen Aufsammlungen ausschließlich bei Pappeln, meistens unter Populus canadensis, typische Biotope des Spazierstock-Öhrlings sind Auenwälder, im Erlen-Eschenwald, bei Hainbuchen, an feuchten Wassergräben, Wegrändern und Waldpfaden mit eingestreuten, oder angepflanzten Pappelbeständen, im modernden Laubhumus unter diversen krautigen Pflanzen, Gräsern und Moosen, oder auch  bei Brennnesseln.

 

Lebensweise: 

saprobiontisch, einzeln, oder zu wenigen gesellig, seltener auch gedrängt bis leicht büschelig erscheinend.  

 

Verwechslungsgefahr: 

Öhrlingsarten sind relativ einfach an ihren einseitig ± tief eingeschnittenen, sich oft überlappenden Fruchtkörpern zu erkennen. Die Artbestimmung verläuft dagegen nicht immer problemlos. Die hier für einige Öhrlinge angebotenen Erkennungsmerkmale können lediglich als Bestimmungshilfe dienen.

Der Hellbraune Öhrling, Otidea alutacea bildet bis 8 cm größere Fruchtkörper  in ockergelben- bis rötlichbraunen Farben, besitzt 8-9 µm kleinere Sporen und seine an der Spitze gebogenen Paraphysen zeigen keine Auswüchse. Auch der Krötenöhrling, Otidea bufonia wird mit 7-9 cm bedeutend größer, sein Hymenium ist meistens zimt- bis ockerbräunlich gefärbt, seine Sporen sind 8-10 µm kleiner als die des Spazierstock-Öhrlings, und die Paraphysen zeigen allenfalls an der gebogenen Spitze hin und wieder eine kurze Gabelung. Beim Schnecken-Öhrling Otidea cochleata fallen die oft eher gedrungenen,  Apothecien in beige-, karamell- bis rötlichbraunen Farben auf. Seine Sporen erreichen allenfalls 20 µm, sind also 5-6 µm kleiner als die des Spazierstock-Öhrlings. 

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Bei kleinen, seltenen, und besonders schonungsbedürftigen Pilzarten erübrigt sich die Frage zum Speisewert. Der äußerst seltene Spazierstock-Öhrling gehört zu diesen Arten. Ob essbar oder giftig, ist dem Verf. bis dato nicht bekannt geworden.

 

Erscheinungszeitraum:

Ist der Spätsommer und Herbst. (August-Oktober)

 

Verbreitung in Deutschland:

Der Spazierstock-Öhrling wurde bisher in  in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland vereinzelt nachgewiesen. Ein absolut seltener Öhrling dem zurecht auch Raritätsstatus gebührt.

 

Beschreibung Operculate Ascomyceten Schlauchpilze

 

Zu den Beschreibungen

 

Kleines Nachtpfauenauge männl.
Kleines Nachtpfauenauge männl.
Mandarinente männl.
Mandarinente männl.
Iltismutter mit zwei Jungen
Iltismutter mit zwei Jungen
Dompfaff
Dompfaff
Kreuzotter
Kreuzotter
Hufeisenkleegelbling Colias australis
Hufeisenkleegelbling Colias australis
Judasbaumblüte
Judasbaumblüte
Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii