Beschreibung: Epigäische Gasteromycetes Bauchpilze

Mutinus caninus Gemeine Hundsrute
Mutinus caninus Gemeine Hundsrute
Clathrus archeri Tintenfischpilz
Clathrus archeri Tintenfischpilz

Phallus impudicus Gemeine Stinkmorchel
Phallus impudicus Gemeine Stinkmorchel

Steckbrief zu:

Phallus impudicus L., (1753) var. impudicus Gemeine Stinkmorchel

 

Synonyme aus Species Fungorum:

Ithyphallus impudicus (L.) Fr., (1886);
Morellus impudicus (Pers.) Eaton, (1818);
Phallus foetidus Sowerby, (1801);

Phallus volvatus Batsch, Elench. fung. (Halle): 133 (1783)

 

Kurzbeschreibung:

Zuerst bildet sich unterirdisch ein ballartiger Fruchtkörper der als Hexenei bezeichnet wird. Basal wird das Hexenei durch weiße, fädige Myzelstränge verbunden, welche die Versorgung des Fruchtkörpers gewährleisten. Bei einer Größe von 3-6 cm Ø tritt das weißlich-cremefarbige etwas rau-schuppige Hexenei an die Erdoberfläche. Seine dünne Außenhaut (Exoperidie) platzt nun auf, und eine hyaline Gallertschicht (Endoperidie) wird sichtbar in der ein Fruchtkörperkern (Rezeptakulum) angelegt ist. Dieser streckt sich 10-20 x 2-3 cm zylindrisch aus dem Hexenei. Er ist hohl, weiß und schwammig-porös. Das Kopfteil ist 3-6 cm hoch, konisch geformt, und mit einer olivgrünen pastenartigen Substanz (Gleba) umgeben die zuerst glatt, dann unregelmäßig netzig-gerippt erscheint. Nur die Glebaschicht bildet das Fruchtlager der Stinkmorchel, in der die Sporen und alle weiteren Mikromerkmale gebildet werden. Die Spitze des Kopfteils wird durch ein weißes, scheibiges Käppchen, das später als Ring verkümmert, abgedeckt. Erst bei Reife weicht die Gleba auf, glänzt dann und strömt einen aasartigen Geruch aus. Dieser Geruch zieht meistens Schwärme von Fliegen an, die ihn unwiderstehlich finden und als Delikatesse schätzen. Nach einigen Stunden ist die Gleba meistens schon vergangen oder von den Fliegen verzehrt, die somit auch für die weitere Verbreitung der Art sorgen. Ein rippig- gekammertes, grauweißes Gehäuse bleibt übrig, das noch eine gewisse Zeit lang weiter „duftet“. Die häutigen Reste des Hexeneies bleiben an der Basis als volvaartige Scheide zurück.

 

Ökologie, Lebensweise:

In Laub- und Nadelwäldern jeglicher Zusammensetzung kann die Gemeine Stinkmorchel leben. Voraussetzung sind dicke, lockere Laub- und Nadelstreuschichten bzw. Rohhumusunterlagen, in der der Saprobiont seine Hexeneier bilden kann.

 

Verwechslungsgefahr:

Eine sehr ähnliche Art die rosa-lilafarbige Hexeneier ausbildet und in Steppen und Dünen vorkommt ist die Dünen-Stinkmorchel Phallus hadriani.

Die Echte Schleierdame Phallus duplicatus Bosc ist eine außereuropäische Art.

Eine Varietät der Gemeinen Stinkmorchel heißt Phallus pseudoduplicatus. Sie wird von einigen Autoren als Europäische Schleierdame benannt.

Die Gemeine Hundsrute Mutinus caninus, könnte auf den ersten Blick als eine Miniaturausgabe der Gemeinen Stinkmorchel gehalten werden. Sie wird allenfalls 8-12 cm groß und 0,8-1 cm dick. Ihr Rezeptakulum schlüpft aus 1,5-3 cm großen, weißlichen Hexeneiern. Die fast spitz auslaufende Gleba endet in einer punktförmigen, orangefarbenen Spitze. Ihre Gleba ist fast glatt und stinkt nur im Nahbereich mäßig. Ein Ring oder Abschlussdeckelchen, wie von der Gemeinen Stinkmorchel bekannt, fehlt ihr. Nach dem Vergehen der Gleba bleibt dieser Teil als poröse, blassgelbe bis orangenfarbene Spitze erhalten. Die Gemeine Hundsrute erscheint gerne in Gebüschen zwischen groben Laubholzabfällen und faulenden Kräutern in dicker Humusunterlage. Seltener werden Vorkommen in Nadelwäldern beobachtet.

Die Himbeerrote Hundsrute Mutinus ravenellii ist selten, und ähnelt der Gemeinen Hundsrute. Sie wird in der Regel nur bis 10 cm groß, kann aber 1-1,5 cm dick werden. Ihre Fruchtschicht ist dünn, riecht aber penetrant widerlich. Weitere Abweichungen sind das zur Basis und manchmal auch zur Spitze schwach verjüngende Rezeptakulum. Dieses zeichnet sich durch eine himbeer- bis wundrote Färbung aus, die an der eichelförmigen, leeren Glebakammer besonders intensiv ausgeprägt ist. Sie kommt u. a. in Wäldern zwischen vermoderndem Laub und Pflanzen vor, weiter auf Garten- und Friedhofs-Abfalldeponien, auch in verwilderten Gärten und Gewächshäusern wurde sie beobachtet.

Keine Verwechslungsart, jedoch unübertroffen in seinem aasartigen Gestank ist der erst Anfang dieses Jahrhunderts von Australien nach Deutschland eingeschleppte Tintenfischpilz Clathrus archeri. Seine weitläufige Verwandtschaft zu den Phallaceaen kann er nicht bestreiten. Heute hat sich der „Stinker“ in vielen Ländern Europas, darunter auch in Deutschland ausgebreitet. Aus dem Hexenei streckt das Rezeptakulum seine 4-6 blutroten, tintenfischartigen Arme und biegt sie bei Reife sternförmig auseinander. Seine olivschwärzliche Gleba ist unregelmäßig netzig auf den Armen verteilt.

Ohne Zweifel ein imponierender Bauchpilz, der jedoch leichter zu erriechen als zu entdecken ist.                                                                                                                                                                                                       

 

Giftigkeit bzw. Speisewert:

Es versteht sich dass diese Stinker nicht als Speisepilze gelten, obwohl der Pilzkern der Gemeinen Stinkmorchel in dem noch geschlossenem Hexenei (durchschneiden) roh essbar ist. Er lässt sich leicht aus der Endoperidie lösen. Den Geschmack würde Verf. nach eigenen Probierproben rübenartig, mild bezeichnen.

 

Erscheinungszeitraum:

Die Erscheinungszeit der hier abgebildeten Bauchpilze ist der Sommer bis Spätherbst.

 

Verbreitung in Deutschland:

Die Gemeine Stinkmorchel ist in der gesamten Bundesrepublik gut verbreitet.

 

Beschreibung: Epigäische Gasteromycetes Bauchpilze

 

Zu den Beschreibungen

 

Kleines Nachtpfauenauge männl.
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Mandarinente männl.
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Dompfaff
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Hufeisenkleegelbling Colias australis
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Judasbaumblüte
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Flechte-Peltigera didactyla in Symbiose mit Arrhenia rickenii
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