Steckbrief zu:
Pholiota lenta (Pers.) Singer, (1949) Tonfalber Schüppling
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus glutinosus Lindgr., (1845); Agaricus lentus Pers., (1801);
Agaricus lentus Pers., (1801); Dryophila lenta (Pers.)
Quél., (1886);
Flammula lenta (Pers.) P. Kumm., (1871); Gymnopilus lentus (Pers.) Murrill, (1917);
Hebeloma glutinosum Sacc., (1887);
Kurzbeschreibung:
Habitus: Blass-gelbbrauner meist schleimiger Hut, der mit weißen Schüppchen besetzt ist und einen faserig-schuppigen Stiel hat.
Hut: 3-10 cm Ø, erst halbkugelig, dann stark gewölbt, schließlich flach ausgebreitet, hin und wieder schwach gebuckelt, meistens dickschleimig überzogen, darin weiße, eckige Schüppchen in ± konzentrischer Form schwimmend, auf trockenen Hüten fast schwindend, dann fein spinnengewebeartig belegt, Hutrand gerade, mit häutig-fädigen Velumresten (Teilhülle die die Unterseite des Hutes bedeckt und somit die jungen Lamellen schützt) anhaftend, blass cremerosa, beigefalb, zur Hutmitte beigebraun. Lamellen: schmal, normal stehend und mit kürzeren untermischt, angewachsen und kurz am Stiel mit Zähnchen herab laufend, erst weißlich, später ocker- bis rostbraun mit olivlichem Ton. Schneiden wellig, gleichfarbig.
Stiel: 3-8 x 0,5-1,5 cm, gleichdick, voll, jung weißlich faserflockig, alt unvollständige, schuppige Ringzonen bildend, Spitze weiß bepudert, Basis bräunend.
Fleisch: weißlich, dünn, nicht verfärbend, Geruch schwach rüben- oder rettichartig, Geschmack mild, pilzig.
Sporenpulver: rostbraun
Ökologie, Lebensweise:
In Laub- und Nadelwäldern unterschiedlicher Zusammensetzung, auch außerhalb in Parks, an Wegrändern, in Gebüschen, an morschen Ästen, Wurzeln, Schredder- und Rodungsresten, gern wenn diese von dicken Laub- oder Nadelhumusschichten umgeben sind. Bevorzugte Substrate sind Buche, Eiche Kiefer und Fichte, auf saueren bis neutralen Böden meist gesellig bis büschelig erscheinend. Schüpplinge sind Saprobionten.
Verwechslungsgefahr:
Ein kleinerer, bis 6 cm groß werdender Schüppling auch mit weißlichen oder bräunlichen Schüppchen auf Hut und Stiel ist der Gummi-Schüppling Pholiota gummosa. Auch er ist jung schleimig-schmierig und seine Huthaut lässt sich wie Gummi in einem Zug abziehen. Er unterscheidet sich durch gelbliche- bis blass ockergraue Farben in olivgrünlichen Tönen, die dem Tonfalben Schüppling gänzlich fehlen. Meistens trifft man ihn rasig- oder büschelig wachsend außerhalb geschlossener Wälder an begrasten Plätzen auf vergrabenen Laubholzwurzeln und –resten
Der Weißflockige Schüppling Pholiota lubrica ist farblich sehr variabel, und durchaus mit dem Tonfalben Schüppling zu verwechseln. Ebenso der Orangebraune Schleimschüppling Pholiota decussata. In der Tat sind es für einen Feldpilzkundler die ± braunen bis rotbraunen Farben die diese Art auszeichnen und sich dadurch vom Tonfalben Schüppling unterscheiden. Kleine unterschiedliche Mikromerkmale sind zwar vorhanden, müssen aber genau differenziert werden um sie voneinander abzugrenzen.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Schüpplinge gehören zu dem großen Heer der ungenießbaren Pilze.
Erscheinungszeitraum:
Die meisten Schüpplinge erscheinen erst im Spätsommer-Spätherbst. Der Tonfalbe Schüppling ist ein ausgesprochener Spätherbstpilz. Er erscheint selten vor September-November bis zu den ersten Nachtfrösten. Selten auch im Frühjahr.
Verbreitung in Deutschland:
Der Tonfalbe Schüppling ist in ganz Deutschland eine häufige und verbreitete Art.
Agaricales Blätterpilze Dunkelsporer