Steckbrief zu:
Pluteus leoninus (Schaeff.) P. Kumm., (1871) Löwengelber Dachpilz
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus chrysolithus Batsch, (1783); Agaricus leoninus Schaeff., (1774);
Agaricus leoninus Schaeff., (1774); Agaricus sororiatus P. Karst.;
Pluteus sororiatus (P. Karst.) P. Karst., (1879);
Kurzbeschreibung:
Habitus: Mittelgroßer, gelbhütiger Dachpilz mit creme-rosafarbenen Lamellen und weiß-gelben Stiel auf Todholz in Laub- und Nadelwaldgesellschaften erscheinend.
Hut: 2,5-7 cm Ø, jung gewölbt, dann kegelig-glockig, später schirmartig verflachend, hin und wieder leicht gebuckelt, gelb, goldgelb bis gelbbräunlich, Oberfläche matt, trocken samtartig und zur Hutmitte fein schwarzbraun körnig-filzig belegt, Hutrand gerade, feucht schwach durchscheinend gerieft.
Lamellen: jung weißlich- cremefarben, später rosa bis rosabräunlich, am Rand schmal gelblich durchgefärbt, sehr dünn, breit, gedrängt und frei stehend, Schneiden fein weißlich bewimpert.
Stiel: 4-8 x 0,3-0,8 cm, zylindrisch, oft gebogen, leicht brechend, Oberfläche glatt, im Alter oft längsfaserig verdreht, erst voll, später hohl, in der Hutspitze erst weißlich, dann gilbend, reife und alte Stiele färben sich gelbgrün, Basis schwach knollig verdickt und mit weißem Myzelfilz behaftet.
Fleisch: dünn, weißlich, unter der Huthaut gelblich durchgefärbt, Geruch schwach rübenartig, Geschmack mild, unspezifisch.
Sporenpulver: rötlichbraun.
Ökologie, Lebensweise:
Der Löwengelbe Dachpilz wird überwiegend in Laubmischwäldern, Auen- und Bauernwäldchen, oder aufgeforsteten Jungwäldern in denen Todholz liegen geblieben ist, angetroffen. Reine Nadelwälder meidet er, aufgeräumte Laubwälder und Forsten kann er nur schwer erobern, weil er ausschließlich totes Holz, (morsche Äste, Stämme oder Stubben) besiedelt. Ein reiner Saprobiont.
Verwechslungsgefahr:
Obwohl dieser auffällige Dachpilz vermeintlich leicht zu erkennen ist, gibt es doch ähnliche Dachpilze die erst unterm Mikroskop ihre Identität preisgeben.
Zwei davon sind der Goldbraune Dachpilz Pluteus chrysophaeus und der Gelbstielige Dachpilz Pluteus romellii.
In der Regel zeigt sich der Goldbraune Dachpilz wie schon sein Name sagt, in gelb- bis olivbraunen Hutfarben, die Huthaut ist nicht selten fein bis stark runzelig, und sein Stiel weißlich ohne Gelbtöne. Es kommen aber auch Fruchtkörper mit rein gelben Hüten vor, deren Stielfarbe nicht einwandfrei zu benennen ist. In so einer Situation entscheidet eine mikroskopische Untersuchung der Huthaut welche Art vorliegt. Der Goldbraune Dachpilz besitzt birnen- bis keulenförmige Huthautzellen, sein „Bruder“ dagegen hat eine fadenförmige Huthaut. (hyphige Huthautstruktur)
Ähnlich schwierig kann eine Bestimmung im Feld mit dem Gelbstieligen Dachpilz werden. Er bildet meistens kleinere Fruchtkörper von 1,5-3 cm Ø, selten größere. Seine Hutfarbe geht mehr ins Braune, gelbbraun, olivbraun. Weitere prägnante Makromerkmale sind kaum zu erkennen. Auch er ist mikroskopisch einwandfrei an seiner rundzelligen Huthautstruktur zu bestimmen.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Die meisten Dachpilzarten sind ungenießbar. Der Löwengelbe Dachpilz und die zwei hier genannten Verwechslungsarten gehören zu dieser Gruppe. Giftpilze sind unter den Dachpilzen allerdings nicht bekannt.
Erscheinungszeitraum:
Von Juni bis Oktober. Bei milder und warmer Witterung können im Mai bzw. November noch Aufsammlungen gemacht werden. Nach eigenen Beobachtungen und weiteren Literaturangaben fruktifizieren diese Arten meistens einzeln, zu wenigen gesellig, nur ganz selten in kleinen Trupps.
Verbreitung in Deutschland:
Die drei vorgestellten Arten sind in ganz Deutschland zerstreut verbreitet.
Agaricales Blätterpilze Hellsporer