Steckbrief zu:
Suillus bovinus (L.) Lam., (1783) Kuh-Röhrling
Synonyme aus Species Fungorum:
Agaricus bovinus (L.) Lam., (1783);
Boletus bovinus L., (1753);
Boletus bovinus Pers., (1825);
Boletus bovinus var. viridocaerulescens A. Pearson, (1951);
Ixocomus bovinus (L.) Quél., (1888);
Mariaella bovina (L.) Šutara, (1987);
Kurzbeschreibung:
Hut 4-7 (12) cm Ø, stark bis flach gewölbt, oft mit flachem Buckel, hin und wieder einseitig tief eingebeult, Oberfläche glatt, feucht klebrig-schmierig, glänzend, trocken matt-seidig, Huthaut kurz am Rand eingerollt, nur streifenweise, trocken kaum ablösbar, beige-, senf-, kuh- oder blass orangenbraun, Hutrand schmal weißlich ausblassend, gerade, alt meist wellig verbogen.
Röhren grobporig, Röhrenaufsicht ein warbiges Netz bildend, Poren unregelmäßig länglich eckig, nie vollkommen rund, schmutzig-gelbgrau, oder ockergelb alt auch olivgrau getönt, am Stiel fransig angewachsen, Röhren lassen sich nur mit Mühe vom Hutfleisch lösen.
Stiel 3-7 x 0,7-1,5 cm, gerade oder gebogen, gleichdick, ringlos, Basis leicht angeschwollen, fein eingewachsen radial gefasert, stellenweise weißfilzig überzogen, Grundfarbe kaum von der Hutfarbe abweichend.
Fleisch jung weislich schnittfest, alt gelbbraun, dann zäh elastisch, schwammig, frisch nicht selten rosa anlaufend, im Stiel voll, manchmal im Bruch schwach blauend, Geruch banal, schwach pilzig, Geschmack mild, leicht säuerlich.
Sporenpulver olivbraun.
Ökologie Lebensweise:
Der Kuh-Röhrling ist ein treuer Kiefernbegleiter. Er bildet mit den Wurzeln der Kiefern eine Mykorrhiza. Daher kommt er hauptsächlich in Kiefernwäldern, Heiden, an Weg-, und Waldrändern auch unter einzeln wachsenden Kiefern vor. Auf saueren, sandigen Böden zwischen Heidekraut, Flechten, Gras oder auf nackter Nadelstreu kann man ihn finden. Nicht selten wird der Kuh-Röhrling in Gesellschaft des Rosenroten Schmierlings Gomphidius roseus angetroffen, der ebenfalls mit der Kiefer in einer Symbiose lebt.
Verwechslungen:
Zwei häufig vorkommende, ähnliche Schmierröhrlinge, der Ringlose Butterpilz, Suillus collinitus und der Sand-Röhrling, Suillus variegatus besitzen u. a. wie der Kuh-Röhrling keinen Stielring. Dazu sind es auch Kiefernbegleiter, was die Namensgebung im Feld nicht gerade erleichtert.
Der Ringlose Butterpilz, Suillus collinitus wird in der Regel größer als der Kuh-Röhrling, (8-12 cm). Die Hutoberfläche ist fein radialfaserig, feucht schleimig oder schmierig, haselnuss- bis rotbraun, selten gelbbraun, Röhrenaufsicht feinporig und jung zitronengelb, Stielspitze hebt sich von der Grundfarbe blass- bis rein gelb ab, die Basis ist oft von orangefarbenen Myzelfäden umgeben.
Der Sand-Röhrling, Suillus variegatus unterscheidet sich durch einen trockenen, filzigen Hut in gelb-, bis ockerbraunen Farben der fühlbar feinkörnig- rau besetzt ist. Bei zunehmender Reife wandeln sich die Körnchen in filzige Schüppchen um. Röhren und Stielfarben sind den Hutfarben angepasst. Blassgelbes bis trüb orangegelbes Fleisch das im Schnitt schwach blau anläuft sind weitere Unterscheidungsmerkmale zum Kuh-Röhrling.
Giftigkeit bzw. Speisewert:
Der Kuh-Röhrling ist essbar. Er ist allerdings nicht besonders schmackhaft. Da er oft in größeren Gruppen erscheint kann man ihn als Geschmacksverstärker im Mischpilzgericht verwenden. Seine Gattungsverwandten sind ebenfalls essbar und werden als Speisepilze ähnlich eingestuft. Weil alle Röhrlinge wertvolle Mykorrhizapilze sind, ist zu empfehlen stets einen gewissen Teil der Populationen vor Ort zu schonen. Baumpartner, Pilz und schließlich auch Pilzsammler werden davon profitieren.
Erscheinungszeitraum:
Die meisten Röhrlingsarten erscheinen schon vom Frühsommer bis zum Spätherbst. Der Kuh-Röhrling macht hier eine Ausnahme. Er erscheint meistens erst im Spätsommer von August bis Oktober um dann seine Fruktifikation weitgehend wieder einzustellen.
Verbreitung in Deutschland:
In ganz Deutschland ist der Kuh-Röhrling gut verbreitet und nirgendwo gefährdet.